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Gauck-Kandidatur: Joachim Gauck in München: Opposition spottet über wechselnde Haltung der CSU

Gauck-Kandidatur

Joachim Gauck in München: Opposition spottet über wechselnde Haltung der CSU

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    Joachim Gauck zu Besuch in München: Gauck kann bei der Bundespräsidenten-Wahl diesmal auf breite Unterstützung aus Bayern zählen.
    Joachim Gauck zu Besuch in München: Gauck kann bei der Bundespräsidenten-Wahl diesmal auf breite Unterstützung aus Bayern zählen. Foto: Frank Leonhardt, dpa

    Der designierte Bundespräsident Joachim Gauck hat sich am Montag in München bei der CSU vorgestellt. Den Besuch nutzte Präsidentschaftskandidat zu rechtfertigen. Seehofer sagte, dass die CSU 2010 für Christian Wulff und gegen Gauck gewesen sei und diesmal dennoch Gauck unterstütze, sei ganz normal. Es sei kein ungewöhnlicher politischer Vorgang, wenn man sich in einem ersten Auswahlverfahren gegen eine Person und in einem weiteren Verfahren für diese Person ausspreche, sagte Seehofer.

    Kandidat Gauck: "Das war nicht immer so"

    Dieses Mal kann Gauck in der Bundesversammlung laut Seehofer auf die volle Unterstützung der CSU zählen. Nach dem Auftritt Gaucks vor CSU-Wahlleuten und Vertretern der Parteibasis sagte Seehofer, "dass wir uns als Bayern die Freiheit nehmen, ihn am Sonntag zu wählen". Gauck reagierte erfreut auf die Zustimmung der CSU: "Das war nicht immer so, und deshalb freut man sich besonders darüber."

    Nach einem Empfang Gaucks im Landtag sicherten auch die Vertreter aller fünf Landtagsfraktionen dem Ex-DDR-Bürgerrechtler die volle Unterstützung zu. CSU-Fraktionschef Georg Schmid würdigte ihn als "Prediger der Freiheit", sein SPD-Kollege Markus Rinderspacher als "Ermutigung für die Demokratie". Freie-Wähler-Fraktionschef Hubert Aiwanger bat Gauck: "Geben Sie diesem Land Zukunftsoptimismus." Gauck selbst entgegnete, er freue sich über die große Offenheit im Landtag.

    Seehofer: Gaucks Nominierung war Stoibers Idee

    Vor der CSU-Veranstaltung mit Gauck hatte Seehofer darauf verwiesen, dass der ehemalige Ministerpräsident und CSU-Chef Edmund Stoiber Gauck schon 1999 als möglichen Bundespräsidenten ins Spiel gebracht habe. Bislang galt Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin als derjenige, der nach dem Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler 2010 als erster die Idee zur Nominierung von Joachim Gauck hatte.

    Landtags-Opposition kritisiert wechselnde Haltung der CSU

    Die Landtags-Opposition überzog die CSU wegen deren wechselnder Haltung zu Gauck mit Spott. "Es ist ein bisschen peinlich für die CSU, sich jetzt als Ober-Gauckianer darzustellen", sagte Aiwanger vor Gaucks Besuch im Landtag. Es sei "lustig, wie sie sich jetzt rückwärts überschlagen". Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause sagte schlicht: "Wir hätten uns einen Haufen Zeit und Ärger erspart, wenn wir es damals schon so gemacht hätten."

    CSU-Fraktionschef Georg Schmid entgegnete: "Damals war eben die Situation so." Er habe Gauck aber schon immer für eine respektable Person gehalten. FDP-Fraktionschef Thomas Hacker sagte: "Die Person Gauck war immer präsidiabel." Jetzt sei er die "Idealbesetzung". AZ, lby

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