Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Gabriel reist wegen Katar an den Golf

Politik

Gabriel reist wegen Katar an den Golf

    • |

    Inmitten der Katar-Krise besucht Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) für drei Tage die Golf-Region. Erste Stationen waren Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Beide Länder zählen zusammen mit Bahrain zu den drei Nachbarstaaten Katars, die die diplomatischen Beziehungen zu dem kleinen, aber sehr reichen Emirat abgebrochen und die Grenzen geschlossen haben. Auch das nicht direkt angrenzende Ägypten gehört zu dieser Allianz.

    Am Dienstag besucht Gabriel Katar selbst und am Mittwoch dann Kuwait, das in der Krise vermittelt und am frühen Montagmorgen die Verlängerung eines Ultimatums der vier Staaten um 48 Stunden erreichte. Beobachter sprechen deshalb von einem spektakulären Zeitpunkt für eine solche Reise. Gut möglich, dass der Konflikt während Gabriels Aufenthalt weiter eskaliert.

    Die Staaten um Saudi-Arabien werfen Katar die Förderung des islamischen Extremismus vor und haben 13 Forderungen gestellt, darunter die Schließung des TV-Kanals Al-Dschasira und das Zurückfahren der diplomatischen Beziehungen zum Iran. Auch sollen türkische Soldaten den Wüstenstaat verlassen. Katar hat die Forderungen bislang zurückgewiesen.

    Gabriel will sich bei seiner Reise neutral verhalten. „Wir ergreifen nicht Partei“, sagte er vor dem Abflug. „Aber: Der Konflikt am Golf geht nicht nur die an, die dort miteinander im Zwist liegen, sondern betrifft auch uns und unsere Interessen.“ Das gelte für den Kampf gegen den IS ebenso wie für die Stabilität der von Krisen, Spannungen und Krieg schwer gezeichneten Region. Was kann ein deutscher Außenminister in der komplizierten Golf-Region ausrichten? In einer Vermittlerrolle sehe er sich jedenfalls nicht, wird in Gabriels Delegation auffällig häufig betont. Aber wenn man als Chefdiplomat eines der einflussreichsten Länder der Welt in einer solch angespannten Lage zwischen Konfliktparteien pendelt, ist man auf jeden Fall mehr als nur ein Bildungsreisender. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden