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G7-Gipfel 2015: Das sind die Akteure beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau

G7-Gipfel 2015

Das sind die Akteure beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau

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    Der G7-Gipfel 2015 beginnt am Sonntag auf Schloss Elmau.
    Der G7-Gipfel 2015 beginnt am Sonntag auf Schloss Elmau. Foto: Luftbild Bertram (dpa)

    Die Hausherrin: Angela Merkel

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    Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    In Heiligendamm war sie die ungekrönte Gipfelkönigin. Erst zwei Jahre im Amt, aber schon eine weltweit geachtete Staatsfrau. „Ich bin ja hier die Chefin“, schmunzelte sie damals, als könne sie es selbst noch nicht glauben. In Elmau zweifelt daran niemand mehr. Neben dem Klimaschutz hat die Kanzlerin einen besseren Schutz vor Epidemien wie der nach dem Ebola-Ausbruch auf die Tagesordnung gesetzt. „Ein dickes Brett“, sagt sie. „Aber wir sollten es bohren.“

    Der Noch-Präsident: Barack Obama

    Der US-Präsident hat seinen ersten großen Auftritt schon vor Beginn des Gipfels: Mit Angela Merkel wird er am Sonntagvormittag den kleinen Urlaubsort Krün besuchen. Knappe zwei Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit lässt der 53-Jährige keinen großen Gestaltungswillen in der Weltpolitik mehr erkennen. Auch in den USA selbst hat Obama viele Sympathien verspielt. Nach einer neuen Umfrage ist selbst sein umstrittener Vorgänger George W. Bush inzwischen beliebter als er.

    Der Wahlsieger: David Cameron

    Das ist die G7

    Die G7: Die Gruppe der Sieben ist ein Zusammenschluss der sieben einflussreichsten Industrienationen der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben sich zusammengeschlossen, um sich politisch miteinander abzustimmen.

    Mitglieder: Zur G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

    Gründung: Die Gruppe hat sich mit sechs Mitgliedern im Jahr 1975 gegründet. Anlass waren dringende wirtschaftliche Probleme, die Einzelstaaten überforderten.

    Themen: Mittlerweile diskutiert die Gruppe viele Themen. Dazu gehören Sicherheit, Bildung, Wirtschaft, Umwelt oder Strafverfolgung.

    Zahl: Kanada wurde ein Jahr nach der Gründung siebtes Mitglied. Ab 1998 gehörte auch Russland dazu - bis die Gruppe das Land wegen der Krim-Krise 2014 wieder ausschloss und zum Format G7 zurückkehrte.

    Treffen: Jedes Jahr laden die Mitgliedsstaaten im Wechsel zu Treffen ein. Der G7-Gipfel 2015 mit allen Regierungschefs findet im Juni auf dem bayerischen Schloss Elmau statt.

    Kritik: Gegner werfen der G7 vor, nur eigene Interessen zu verfolgen und damit weltpolitisch für Ungerechtigkeit oder gar Krisen zu sorgen.

    Mit einem fulminanten Wahlsieg im Rücken kommt der britische Premier ins Werdenfelser Land. Wichtiger als das Treffen der großen Sieben sind für ihn allerdings die Verhandlungen, die er in Brüssel führen will. Um Großbritannien in der EU zu halten, muss Cameron ihr vor dem versprochenen Referendum Reformen abringen. In Elmau vertritt der 48-Jährige ein Land, das im Moment nicht weiß, was es will. Das schmälert zwangsläufig auch seinen Einfluss.

    Der Angeschlagene: François Hollande

    Am Montag saß der französische Präsident noch bei der Kanzlerin, um einen Weg aus dem griechischen Dilemma zu finden. Nun kommt er zum zweiten Mal binnen einer Woche nach Deutschland. Die Wirtschafts- und Sozialreformen, die andere G-7-Länder schon hinter sich haben, kommen unter François Hollande in Frankreich bislang nur zäh voran. Dafür ist bei Militäreinsätzen wie den Luftschlägen gegen den Islamischen Staat auf den 60-Jährigen Verlass.

    Der Antreiber: Matteo Renzi

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    Foto: Maurizio Brambatti (dpa)

    Ein neues Wahlrecht, eine Schul- und eine Rentenreform – und dann auch noch die Lockerung des Kündigungsschutzes: Vielen Italienern wird das Tempo, das der 40-jährige Ministerpräsident Matteo Renzi anschlägt, allmählich unheimlich. Bei den Regionalwahlen am Sonntag haben sie seiner Demokratischen Partei vermutlich auch deshalb einen Dämpfer verpasst. Im Ausland ist Renzi dafür der beliebteste italienische Regierungschef seit langem. Er redet nicht nur. Er handelt.

    Der Zögerliche: Shinzo Abe

    Seine erste Amtszeit dauerte nur knapp ein Jahr, nach seinem Comeback im Dezember 2012 sitzt der japanische Premier nun allerdings etwas fester im Sattel als vor dem Gipfel von Heiligendamm. In Elmau liegt dem 60-Jährigen ein Thema besonders am Herzen: Chinas Expansionsdrang und das ständige Säbelrasseln im Südchinesischen Meer. Ob der Gastgeber des nächsten Treffens im Juni 2016 in den bayerischen Bergen seine zögerliche Haltung in Sachen Klimaschutz aufgibt, ist noch unklar.

    Der Dauerbrenner: Stephen Harper

    Bundeskanzlerin Merkel und Kanadas Premier Stephen Harper im Kanzleramt.
    Bundeskanzlerin Merkel und Kanadas Premier Stephen Harper im Kanzleramt. Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

    Der Konservative aus Kanada ist fast so lange im Amt wie Angela Merkel – nämlich seit Februar 2006. Beim Abendessen am Sonntag, wenn es um die großen außenpolitischen Fragen geht, wird er ein gefragter Gesprächspartner sein. Harper legt auf dem Weg nach Elmau einen Zwischenstopp in der Ukraine ein. Überhaupt ist der 56-Jährige ein pflegeleichter Gipfelgast: Seinem Land geht es gut, er regiert mit absoluter Mehrheit und versteht sich blendend mit der Kanzlerin.

    Der Zaungast: Jean-Claude Juncker

    Als Präsident der Europäischen Kommission sitzt der Luxemburger kraft Amtes ebenso mit am Tisch wie der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk. Wie Hollande war Juncker am Montag zum kleinen Griechen-Gipfel in Berlin. Auch mit Tsipras hat er sich gerade erst getroffen – viel mehr als eine Rolle als Zaungast wird

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