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G20-Gipfel 2017: Merkel, Trump, Putin: Auf wen es beim G20-Gipfel in Hamburg ankommt

G20-Gipfel 2017

Merkel, Trump, Putin: Auf wen es beim G20-Gipfel in Hamburg ankommt

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    Man wird miteinander reden müssen: US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
    Man wird miteinander reden müssen: US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Kay Nietfeld, dpa (Archiv)

    Sie vertreten fast zwei Drittel der Weltbevölkerung – und entsprechend groß ist der Aufwand bei den jährlichen Treffen der großen Industrie- und Schwellenländer. In Hamburg dabei sind diesmal:

    Angela MerkelDie Erfahrenste. Nach den (etwas kleineren) Treffen in Heiligendamm 2007 und Elmau 2015 ist die Kanzlerin zum dritten Mal Gastgeberin eines Gipfels. Zehn Wochen vor der Bundestagswahl ist ihr globale Aufmerksamkeit sicher.

    Donald TrumpDer Unberechenbare. Seine Großeltern stammen aus der Pfalz. Nun kommt er zum ersten Mal als US-Präsident nach Deutschland. Hat der Kanzlerin früh seine Unterstützung versprochen. Konkreter wurde er allerdings nicht.

    Wladimir Putin Der Mächtige. Frieden in der Ukraine oder in Syrien wird es nur mit dem russischen Präsidenten geben. Trifft in Hamburg zum ersten Mal auf Trump. Könnte das Ende einer Eiszeit sein – oder der Anfang einer neuen.

    Emmanuel Macron Der Neuling. Kaum im Amt, schon ein Held. Der neue französische Präsident ist bisher vor allem eines: ein Versprechen auf ein neues Miteinander in Europa. Ob er es einlöst? Die Runde der 20 ist seine Gipfelpremiere.

    Theresa MayDie Angeschlagene. Der Brexit, eine verpatzte Wahl, innerparteilicher Zoff: Die britische Premierministerin ist schon mit kleineren Sorgen zu internationalen Gipfeln gefahren. Ist sie nächstes Jahr noch dabei? Fraglich.

    Angela Merkel, Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan, Wladimir Putin, Emmanuel Macron und Xi Jinping (von links).
    Angela Merkel, Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan, Wladimir Putin, Emmanuel Macron und Xi Jinping (von links). Foto: Boris Roessler, dpa

    Paolo Gentiloni Die Übergangslösung. In Italien noch nicht wirklich etabliert, aber durch die Flüchtlingskrise mit einem Berg an Problemen konfrontiert. Der Ministerpräsident aus Rom wird vor allem beim Thema Migration mitreden.

    Xi Jinping Der Ehrgeizige. Wirtschaftlich ist China längst eine Weltmacht. Politisch kämpft der Staats- und Parteichef noch um mehr Einfluss. Klingt im Ausland gelegentlich, als sei er unter die Klimaforscher gegangen, lässt zu Hause aber 700 neue Kohlekraftwerke bauen.

    Recep Tayyip ErdoganDer Störenfried. Wo der türkische Präsident auftritt, ist Ärger vorprogrammiert. Wollte am Rande des Gipfels noch tausende von Deutschtürken mit einer seiner gefürchteten Reden missionieren. Wurde ihm verboten. Aber hält er sich auch daran?

    Shinzo AbeDer Konservative. Wie die deutsche Kanzlerin gehört der japanische Premier seit gefühlten Jahrzehnten zum Gipfel-Establishment. Könnte mit einem Freihandelsabkommen mit der EU im Gepäck nach Tokio zurückkehren.

    Justin TrudeauDer Smarte. Redegewandt, telegen, jung: Der Sohn des früheren Premiers Pierre Trudeau ist der kanadische Macron. Eingelöst hat er die vielen Vorschusslorbeeren noch nicht. Zu Hause lässt die Euphorie schon nach.

    Malcom TurnbullDer Weltrekordler. 26 Jahre ohne Rezession: das macht den Australiern so schnell keiner nach. Trotzdem wird ihr Premier, ein früherer Investmentbanker, vermutlich nur zu denen gehören, die auch dabei waren.

    Ibrahim al-Assaf Der Ersatz. Eigentlich sollte, mit großem Gefolge, der saudische König Salman höchstselbst kommen. Der aber ist krank und hat mit der Katar-Krise zu Hause überdies jede Menge Stress. Er schickt seinen Staatsminister.

    Moon Jae In Der Beunruhigte. Die Krise um Nordkorea spitzt sich zu – und der südkoreanische Präsident fliegt nach Hamburg. Auch er ist neu in der Runde, könnte im Lichte der Ereignisse aber zu einem gefragten Gesprächspartner werden. Wie tief sitzt die Angst in Korea?

    Mauricio MacriDer Gefragte. Zu Hause, in Argentinien, kämpft der Präsident gegen die hohe Inflation. Bei Investoren aus anderen Ländern aber wird das frühere Agrarland immer beliebter – auch dank Macris Politik der offenen Märkte.

    Enrique Peña NietoDer Gestählte. Mexikos Staatschef kennt Donald Trump vermutlich besser als die meisten anderen Gipfelgäste. Der Streit um die Mauer an der Grenze zu Mexiko belastet das Klima zwischen den Nachbarländern schwer.

    Jacob ZumaDer Unvermeidliche. Immer dabei, nie groß aufgefallen. Zu Hause mit Korruptionsvorwürfen und einer Arbeitslosenquote von 26 Prozent konfrontiert, muss Südafrikas Präsident sich in Hamburg wie in einem Sanatorium fühlen.

    Narendra ModiDer Unterschätzte. Bald wird sein Land China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst haben. Mit einer zurückhaltenden, aber zielstrebigen Außenpolitik hat sich Indiens Ministerpräsident viel Respekt erarbeitet.

    Joko Widodo Der Unbekannteste. Joko wer? Indonesien ist eine der größten Demokratien der Welt und das Land, in dem die meisten Muslime leben. Aber wer kennt schon den Präsidenten, einen studierten Forstwirt? Spitzname: Jokowi.

    Michel TemerDer Sprunghafte. Erst hat er abgesagt und dann wieder zugesagt. Dem brasilianischen Präsidenten droht nach einem Korruptionsskandal die Amtsenthebung. Ob er deshalb noch einmal Gipfelluft schnuppern will?

    Jean-Claude JunckerDer Europäer. Als Präsident der EU-Kommission vertritt der Luxemburger kein Land, sondern eine Staatengemeinschaft. Entsprechend groß ist sein Selbstbewusstsein. Mit dabei hat er auch Ratspräsident Donald Tusk.

    G20-Gipfel in Hamburg: Das sind die Teilnehmer

    Der G20-Gipfel findet am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. Zur "Gruppe der Zwanzig" zählen 19 Staaten und die Europäische Union. Und zwar:

    Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien,...

    ... Japan, Kanada, Südkorea, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Türkei und die USA.

    Die G20-Staaten erzielen etwa 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Ganz vorne liegen China, die USA, Indien und Japan.

    Zudem gehen drei Viertel des Welthandels von den G20-Staaten aus. Die Spitzenreiter beim Handel sind China, die USA, Deutschland und Japan.

    In den G20-Staaten leben zwei Drittel der Weltbevölkerung. Die größten Länder sind China (~ 1,38 Milliarden Einwohner) und Indien (~ 1,3).

    Am G20-Gipfel nehmen auch mehrere Gastländer teil. Dazu zählen heuer:

    Guinea, Niederlande, Norwegen, Senegal, Singapur, Spanien (ständiger Gast), Vietnam.

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