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Fukushima: Japans Atombehörde stuft den Atomunfall herauf

Fukushima

Japans Atombehörde stuft den Atomunfall herauf

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    Japan: Helfer kommen nur langsam voran
    Japan: Helfer kommen nur langsam voran

    Japan hat die Schwere der dramatischen Ereignisse im stark beschädigten Atomkraftwerk Fukushima am Freitag offiziell hochgestuft. Die Atomsicherheitsbehörde bewertet die Vorfälle jetzt als "ernsten Unfall" der Stufe 5. Bislang hatte die

    Die Entscheidung der Atomsicherheitsbehörde sei auf Grundlage der Situation in den Reaktoren 1, 2 und 3 der Anlage gefallen, teilte ein Behördensprecher mit. "Das Kühlsystem liegt lahm und die  Reaktorkerne sind beschädigt", ergänzte er. Es würden weiterhin "radioaktive Partikel" in die Umwelt gelangen.

    Trotz der dramatischen Lage bemühte sich Regierungschef Naoto Kan, Zuversicht zu demonstrieren. Zwar gebe es in der vom Erdbeben stark beschädigten Anlage nach wie vor "enorme Schwierigkeiten", sagte er in einer Fernsehansprache. Seine Regierung werde aber alles tun, um die Situation unter Kontrolle bekommen.

    Noch keine Stromversorgung des Kraftwerks

    Regierungssprecher Yukio Edano zufolge ist es bis Freitagnachmittag aber noch nicht gelungen, die Anlage wieder mit Strom zu versorgen. Er sprach dennoch von "Fortschritten". Nach Angaben der Betreiberfirma Tepco ist eine Stromleitung fast fertig. Wenn das Kraftwerk wieder mit Strom versorgt wird, sollen elektrische Pumpen in Gang gesetzt werden, die Wasser in die Kühlbecken zu pumpen sollen.

    Ein Sprecher des japanischen Verteidigungsministeriums sagte, Armeefahrzeuge hätten begonnen, den Reaktor 3 mit Wasser zu besprühen. Regierungssprecher Edano hatte zuvor einen erneuten Einsatz von Armeehubschraubern zur Bewässerung angekündigt, der dann aber doch nicht stattfand.

    Am Donnerstag hatten Hubschrauber tonnenweise Wasser auf  Reaktor 3 geschüttet. Laut Edano sei  bei dem Einsatz auch Wasser ins Kühlbecken gelangt sei, wieviel sei aber unklar. Edano nannte den Reaktor 3 "unsere oberste  Priorität", da sich in den dortigen Brennelementen hochgefährliches Plutonium befindet.

    Der japanische Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) rief Japan dazu auf, bei der Bewältigung der Krise auch Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. "Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft, die IAEA eingeschlossen, das gemeinsam regeln", erklärte Amano in Tokio.

    Der durch das Erdbeben der Stärke 9,0 verursachte Stromausfall am Freitag vor einer Woche hatte zum Ausfall der Kühlsysteme in den Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima 1250 Kilometer nordöstlich von Tokio geführt. Bislang ereigneten sich durch die gefährliche Erhitzung in den Reaktoren vier Wasserstoffexplosionen und zwei  Brände in vier der sechs Reaktoren. Wenn die Kühlsysteme nicht wieder in Gang gebracht werden, droht eine Kernschmelze und ein GAU, durch den eine lebensbedrohliche Menge an Radioaktivität freigesetzt werden könnte. afp

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