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Fünf Jahre Haft für chinesischen Bürgerrechtler

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Fünf Jahre Haft für chinesischen Bürgerrechtler

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    Fünf Jahre Haft für chinesischen Bürgerrechtler
    Fünf Jahre Haft für chinesischen Bürgerrechtler Foto: DPA

    Ein Gericht in der Provinzhauptstadt Chengdu befand den 55-Jährigen am Dienstag der "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" für schuldig, wie sein Anwalt Pu Zhiqiang der Deutschen Presse-Agentur dpa in Peking berichtete. Das Urteil löste Empörung und scharfe Kritik aus. Bürgerrechtler sahen einen weiteren Hinweis auf die verschärfte Verfolgung von Andersdenkenden in China.   

    Die Vorwürfe bezogen sich nicht auf die Ermittlungen von Tan Zuoren im Erdbebengebiet, sondern auf Artikel, die der Bürgerrechtler über die blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 veröffentlicht hatte, wie der Anwalt berichtete.

    Menschenrechtsgruppen sahen den wahren Grund für die Verurteilung in Tan Zuorens Enthüllungen über Schulgebäude, die bei dem Erdbeben im Mai 2008 eingestürzt waren, während benachbarte Gebäude den Erdstößen standgehalten hatten. Insgesamt 87 000 Menschen waren ums Leben gekommen, darunter mehr als 5000 Kinder in Schulgebäuden. Unbestätigte Schätzungen reichen bis zu 10 000.

    Tan Zuoren war zu dem Schluss gekommen, dass die Hälfte der Kinder wegen Baumängeln ihrer Schulen ums Leben gekommen seien. Auch ausländische Experten hatten eklatante Probleme in den sogenannten "Tofu"-Schulen festgestellt, deren Mauern wie der weiche Sojabohnenkäse nachgegeben hatten.

    Tan Zuoren hatte auch mit dem international renommierten Künstler Ai Weiwei kooperiert, der die Namen von mehr als 5000 getöteten Schulkindern dokumentiert hat. In einem dpa-Interview sagte

    Der bekannte Bürgerrechtsanwalt Teng Biao kritisierte, die Anklage gegen Tan Zuoren sei "ohne rechtliche Grundlage". "Was er getan hat, entsprang einem herausragenden Bürgergeist", sagte

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