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Frostige Zeiten: Kiew lenkt im Gasstreit ein

Frostige Zeiten

Kiew lenkt im Gasstreit ein

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    Wegen des Gasstreits kommt es zu Lieferengpässen.
    Wegen des Gasstreits kommt es zu Lieferengpässen. Foto: DPA

    DieUkraine habe das Abkommen über die Kontrolle der Lieferungen nun auchohne die von Moskau beanstandete Zusatzerklärung unterschrieben, teilteder Energieversorger Gazprom am Montag mit. Eine offizielle Bestätigungaus Kiew lag zunächst nicht vor. Die EU-Spitze forderte Russland zursofortigen Wiederaufnahme der Lieferungen durch die Ukraine nachWesteuropa auf. Aus

    Nach Angabendes Sprechers von Regierungschef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, isteine russische Delegation auch mit Gazprom- Vertretern zuKonsultationen auf dem Weg nach Brüssel. Russland hatte von der EU eineNeuunterzeichnung der Übereinkunft über die Beobachtermissiongefordert. Moskau machte neben dem Abkommen auch eine lückenloseÜberwachung der Transitstrecke durch internationale Experten zurBedingung. Am Wochenende traten Fachleute in Russland und in derUkraine ihren Dienst an. Es blieb jedoch zunächst unklar, ob dieÜberwachung der Pipelines damit für Russland ausreicht.

    Dasbereits von Russland und der EU unterzeichnete Abkommen sei aufukrainischer Seite von Vize-Regierungschef Grigori Nemyrja und einemVertreter des Energieversorgers Naftogas unterzeichnet worden, meldetedie Agentur Interfax aus Kiew unter Berufung auf Delegationskreise. DieEU sieht damit alle Bedingungen für ein Ende der Mitte der Vorwocheverhängten Blockade der wichtigsten Transitstrecke erfüllt. "Russlandhat keinen Grund, die Lieferungen nicht sofort wieder aufzunehmen",sagte der tschechische Industrieminister Martin Riman für denEU-Ratsvorsitz in Brüssel.

    Der seit Mittwoch andauerndeLieferstopp hat in großen Teilen Südosteuropas bereits zu einemGas-Notstand geführt. Seit einigen Tagen versorgt Gazprom den Westenverstärkt über die nördliche Route durch Weißrussland und Polen nachDeutschland. Die auf Erdgas angewiesenen Unternehmen in Bulgarien habennach dem Ausfall russischer Lieferungen bisher Verluste von insgesamt35 Millionen Euro verzeichnet. Das berichteten bulgarische Medien amMontag. Das zu 95 Prozent von russischen Gaslieferungen durch dieUkraine abhängige EU-Land erhält seit fast einer Woche kein Gas mehr.

    DieRegierung in Sofia hatte drastische Sparmaßnahmen für die Wirtschaftangeordnet. Mit Erdgas wurden nur noch wenige Produktionen versorgt,die nicht eingestellt werden konnten. Bei eisiger Kälte mitTemperaturen bis zu minus 19 Grad konnten am Montag 16 Schulen nichtausreichend geheizt werden und mussten schließen.

    Auslöser fürdie in der Geschichte der russischen Gasexporte bislang einmaligeBlockade ist der Streit um Gaspreise und Transitgebühren. Russlandverlangt vom finanziell angeschlagenen Nachbarn ähnlich hohe Preise wievon den EU-Staaten. Die Ukraine hält hingegen wegen ihrer finanziellenProbleme einen solchen Preis von mehr als 400 US-Dollar je 1000Kubikmeter nicht für gerechtfertigt. Zudem verlangt die Ukraine vonRussland höhere Gebühren für den Gas- Transit in Richtung Westen.

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