Bundesentwicklungsminister Gerd Müller begrüßt den Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm (WFP). „Der Nobelpreis ist eine Anerkennung für die vielen Organisationen und Hilfswerke, die in den Flüchtlingscamps und Krisenregionen der Welt jeden Tag gegen Hunger, Not und Elend kämpfen - unter zum Teil schwierigsten Bedingungen“, sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion. „Gleichzeitig ist er Weckruf, dass wir nicht nachlassen dürfen“, sagte Müller.
Entwicklungsminister Müller: Millionen Menschen leiden durch Corona unter Armut
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen verschärften die Situation jetzt dramatisch. „Zusätzliche 130 Millionen Menschen fallen durch die Folgen der Pandemie in Hunger und Armut zurück. Das sind mehr als die Bevölkerung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen“, sagte der Minister.
Müller appellierte an die Internationale Gemeinschaf, jetzt bei der Unterstützung für betroffene Länder nicht nachzulassen: „Mit dem Friedensnobelpreis sollte so auch die Verpflichtung verbunden sein, die fehlenden Mittel für die humanitären Bedarfe in den Kriegs-und Krisenregionen zu decken. Es kostet gerade einmal 50 Cent am Tag um ein Flüchtlingskind in Afrika oder dem Jemen zu ernähren. Immer noch verhungern 15.000 Kinder – jeden Tag. Helfen wir nicht jetzt, wird es später um ein Vielfaches teurer.“
Gerd Müller warnt vor Konflikten durch Hunger
Konflikte führten zu Hunger und Hunger verstärke Konflikte. Hunger zu bekämpfen, sei deshalb auch eine vorausschauende Friedenspolitik. „Der Beitrag des Welternährungsprogramms für Frieden und Stabilität kann nicht hoch genug geschätzt werden“, sagte Müller: „Hunger ist Mord. Denn wir haben die Mittel und das Wissen, um alle Menschen zu ernähren.“
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