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Nordirland: Frau erschossen: Polizei spricht von "terroristischem Vorfall"

Nordirland

Frau erschossen: Polizei spricht von "terroristischem Vorfall"

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    Bei den Ausschreitungen am Rande der Stadt Londonderry brennt ein Auto.
    Bei den Ausschreitungen am Rande der Stadt Londonderry brennt ein Auto. Foto: Niall Carson/PA Wire, dpa

    Bei gewaltsamen Ausschreitungen am Rande der nordirischen Stadt Londonderry wurde eine 29-jährige Frau erschossen. Wie die örtliche Polizei in der Nacht über Twitter mitteilte, werde der Tod der jungen Frau als "terroristischer Vorfall" behandelt. Die Ausschreitungen spielten sich in der Wohnsiedlung Creggan ab.

    Zuvor hatte die Polizei darüber informiert, dass bei den Ausschreitungen Brandsätze geschleudert und mehrere Schüsse abgefeuert worden seien. Auf Bildern vom Ort des Geschehens waren brennende Autos, gepanzerte Einsatzfahrzeuge der Polizei und schwer bewaffnete Sicherheitskräfte zu sehen. Zu den Hintergründen gaben die Behörden zunächst keine Details preis.

    Ausschreitungen an der Grenze zu Irland

    In der Stadt Londonderry wohnen rund 85.000 Menschen. Sie liegt im äußersten Nordwesten der nordirischen Provinz an der Grenze zur Republik Irland. Dort wohnen vor allem Katholiken, die ihre Stadt schlicht Derry nennen.

    Seit Beginn des Jahres sind bereits wiederholt Sprengsätze in Londonderry explodiert. Bislang wurde dabei aber niemand verletzt. Paramilitärische Gruppierungen treiben in dem britischen Landesteil ihr Unwesen. Ob die neuerlichen Unruhen in Zusammenhang mit dem Osterwochenende stehen, das traditionell für politische Kundgebungen genutzt wird, war zunächst unklar.

    Drohende Einführung von Grenzkontrollen bereitet Sorgen

    Zuletzt waren im Zuge der Brexit-Verhandlungen die Sorgen gewachsen, dass die drohende Einführung von Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und der auch künftig zur EU gehörenden Republik Irland die Gewaltspirale in der Ex-Bürgerkriegsregion wieder in Gang setzen könnte. In dem über Jahrzehnte währenden Konflikt standen katholische Nationalisten, die eine Vereinigung mit Irland anstreben, protestantischen Unionisten gegenüber, die weiterhin zu Großbritannien gehören wollen. (dpa)

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