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Frankreich-Wahl: Sarkozy in Umfragen nun vor Hollande

Frankreich-Wahl

Sarkozy in Umfragen nun vor Hollande

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    Sarkozy liegt in einer aktuellen Wahl-Umfrage erstmals vor seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande.
    Sarkozy liegt in einer aktuellen Wahl-Umfrage erstmals vor seinem sozialistischen Herausforderer Francois Hollande. Foto: dpa

    Nicolas Sarkozy erstmals vor Hollande: Gut fünf Wochen vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich liegt Staatschef Nicolas Sarkozy erstmals in einer Umfrage vorn. Im ersten Wahlgang käme Sarkozy auf 28,5 Prozent der Stimmen, sein sozialistischer Herausforderer François Hollande auf 27 Prozent, wie eine am Dienstag veröffentlichte Ifop-Umfrage ergab. Die Rechtsextreme Marine Le Pen überwand nach eigenen Angaben die Hürde für eine Kandidatur.

    Umfrage: Hollande in zweiter Runde immer noch vor Sarkozy

    In der zweiten Runde Anfang Mai sieht Ifop nach wie vor Hollande als Sieger. Er liegt der Umfrage zufolge bei 54,5 Prozent und damit deutlich vor Sarkozy mit 45,5 Prozent. "Nicht ist entschieden, nichts ist gewonnen und noch weniger verloren", sagte Hollande. Seine Anhänger sollten sich durch die Zahlen nicht beeindrucken lassen, forderte der Sozialist bei einer Wahlkampfveranstaltung im südostfranzösischen Valence.

    Francois Hollande führte lang

    Hollande hatte monatelang die Umfragen auch für den ersten Wahlgang angeführt, während Sarkozy mehrere Prozentpunkte hinter ihm verharrte. Die Zahlen machten den Sozialisten ein bisschen Angst, kommentierte Sarkozys Wahlkampfsprecherin Nathalie Kosciusko-Morizet. Sarkozy selbst sagte ähnlich wie Hollande, noch sei nichts gewonnen. Er werde seinen Wahlkampf weiter wie bisher führen.

    Ifop-Institut: "Das ist eine Wende"

    "Das ist eine Wende", wertete Frédéric Dabi vom Ifop-Institut die Zahlen. Allerdings habe der Präsident sein "Problem der zweiten Runde" noch nicht gelöst. Dabi führte den Aufschwung für Sarkozy auf dessen Strategie zurück, Wähler am rechten Rand zu gewinnen. Erst am Sonntag hatte der Kandidat der konservativen UMP bei einer Großkundgebung den "Zustrom" von Ausländern nach Frankreich angeprangert und mit der vorläufigen Wiedereinführung von Grenzkontrollen gedroht.

    Nicolas Sarkozy wirbt um rechte Wähler

    Bereits 2007 hatte Sarkozy einen Teil der Wähler der rechtsextremen Front National (FN) gewinnen können, nachdem er eine teils heftige Debatte über die nationale Identität geführt hatte. In diesem Jahr setzte der Präsident nach Ansicht der FN darauf, dass Parteichefin Le Pen nicht die nötigen Unterschriften für eine Kandidatur zusammenbekommt.

    Le Pen teilte am Nachmittag aber mit, sie habe die 500 für eine Kandidatur nötigen Unterstützer zusammen. "Ab heute werden Millionen Bürger wieder Hoffnung schöpfen", sagte die Tochter von Parteigründer Jean-Marie Le Pen, deren Teilnahme lange nicht klar war. Die FN-Chefin könnte laut Ifop in der ersten Wahlrunde am 22. April auf 16 Prozent der Stimmen kommen. (afp, AZ)

    Das ist Nicolas Sarkozy

    Es ist der 28. Januar 1955, als Nicolas Paul Stéphane Sarkozy de Nagy-Bocsa in Paris auf die Welt kommt. Sein Vater kam als Emigrant von Ungarn nach Frankreich. Die Mutter stammt von sephardischer Juden aus Thessaloniki ab.

    Sarkozy studierte Öffentliches Recht und Politikwissenschaft und wurde 1981 als Rechtsanwalt zugelassen. 1983 hat man ihn zum Bürgermeister von Neuilly gewählt. Im selben Jahr heiratet er seine erste Frau Marie-Dominique Culioli, mit der er zwei Söhne hat.

    1988 wird Sarkozy Abgeordneter für die neogaullistische RPR unter Jacques Chirac. Von 1993 bis 1995 ist er Regierungssprecher und Haushaltsminister. Im anschließenden Präsidentschaftswahlkampf schlägt er sich auf die Seite von Edouard Balladur und agiert gegen Chirac. Dieser konnte die Wahl trotzdem für sich entscheiden.

    Im Oktober 1996 heitatet Sarkozy zum zweiten Mal. Aus der Ehe mit Cécilia Ciganer-Albeniz geht ein Sohn hervor.

    Als Innenminister nimmt er zwischen 2002 und 2004 den Kampf gegen die Kriminalität auf. Sein Engagement bringt ihm viele Anhänger.

    2004 übernimmt er das Wirtschafts- und Finanzministerium, verlässt die Regierung aber bald, um den UMP-Vorsitz zu übernehmen. 2005 kehrt er schließlich als Innenminister ins Kabinett zurück. Er behält das Amt bis 2007. Im Zuge der Pariser Krawalle 2005 beschimpft er die Randalierer als "Gesindel" und verspielt dadurch viele Sympathien unter den jungen Franzosen.

    Die Präsidentschaftswahl 2007 konnte er im zweiten Wahlgang für sich entscheiden. Er hat knapp gegen die Demokratin Ségolène Royal gewonnen. Seither hat es zahlreiche Skandale gegeben. Die Räumung einiger Roma-Wohnsiedlungen und die erbarmungslose Abschiebung der Bewohner nach Rumänien und Bulgarien 2010 brachte ihm viel negative Presse.

    Im Februar 2008 heiratete Sarkozy zum dritten Mal. Neue First Lady wurde die italienisch-französische Sängerin Carla Bruni, der unter anderem eine Affäre mit der Rolling-Stone-Legende Mick Jagger nachgesagt wird. Die Verbindung hat ein enormes Medienecho provoziert. 2011 hat das Paar eine Tochter bekommen. Sie heißt Giulia.

    2012 unterlag Sarkozy bei den Präsidentschaftswahlen seinem sozialistischen Widersacher François Hollande.

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