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Frankreich: Tausende Franzosen demonstrieren gegen Reformkurs von Macron

Frankreich

Tausende Franzosen demonstrieren gegen Reformkurs von Macron

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    Tausende Macron-Gegner demonstrieren in Paris.
    Tausende Macron-Gegner demonstrieren in Paris. Foto: Olivier Morin, AFP

    Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei sind in Paris tausende Demonstranten gegen den Reformkurs von Präsident Emmanuel Macron auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer versammelten sich vor der historischen Oper, von wo aus für den Nachmittag ein "nationaler Marsch" zum Bastille-Platz geplant war. 2000 Polizisten waren im Einsatz, die Proteste verliefen aber zunächst friedlich. Auch in weiteren französischen Städten versammelten sich Demonstranten.

    Die Teilnehmer in Paris äußerten auf Plakaten scharfe Kritik an Macron, den sie als "Präsident der Reichen" bezeichneten. Sie warfen Macron einen "sozialen Putsch" vor und forderten eine Verfassungsreform. Vor der Oper trat ein Orchester auf, Familien veranstalteten Picknicks. Zum Abschluss der Kundgebung auf dem Bastille-Platz gegen 20.00 Uhr sollte ein weiteres Konzert stattfinden.  

    In Toulouse kamen am Vormittag nach Angaben der Veranstalter rund 3000 Menschen zum "Fest für Macron" zusammen. Die Polizei ging von halb so vielen Teilnehmern aus. In Bordeaux beteiligten sich nach Medienangaben mehr als 500 Demonstranten.  

    Zu der sogenannten "fête Macron" (Fest für Macron) hatten die französische Linkspartei La France Insoumise (Das unbeugsame Frankreich) und befreundete Gruppen aufgerufen. Die französische Bezeichnung der Kundgebung ist doppeldeutig: Sie bringt einerseits den von den Veranstaltern gewünschten friedlichen Charakter zum Ausdruck. Andererseits könnte sie als Drohung gegen den Präsidenten verstanden werden. Die Initiatoren werfen Macron vor, mit seiner Reformpolitik Wohlhabende zu begünstigen.

    Die Regierung hatte im Vorfeld der Proteste am Samstag Ausschreitungen wie am 1. Mai befürchtet, als mehr als 1000 vermummte Randalierer in Paris eine Reihe von Geschäften und Autos beschädigten. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Mehr als 100 Menschen wurden festgenommen. (AZ/AFP)

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