Frankreichs neuer Staatschef Emmanuel Macron empfängt am frühen Montagnachmittag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Versailles. Themen sind der Syrien- und der Ukrainekonflikt. Anlass für Putins Besuch ist die Eröffnung einer Ausstellung über einen Besuch des russischen Zaren Peter des Großen in Frankreich vor 300 Jahren.
Macron hatte beim G7-Gipfel in Sizilien am Wochenende einen "anspruchsvollen Dialog" mit Moskau angekündigt, um zu einer Lösung der Syrienkrise zu kommen. Russland unterstützt in dem Krieg, der bereits Hunderttausende Tote forderte, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Westliche Länder helfen dagegen Rebellen, die Assad stürzen wollen. Im Ukrainekonflikt vermitteln Deutschland und Frankreich, bisher aber ohne durchschlagenden Erfolg.
Emmanuel Macron will Beziehungen zu Russland verbessern
Macron will offenbar neuen Schwung in die Beziehungen zu Moskau bringen. Sein Spielraum ist jedoch eher beschränkt. Die führenden westlichen Industriestaaten (G7), zu denen Frankreich gehört, drohten Russland am zurückliegenden Wochenende mit weiteren Sanktionen. Immer wieder wird an Moskau appelliert, die Anforderungen der Minsker Friedensvereinbarung für die Ukraine zu erfüllen.
Im französischen Wahlkampf hatte Moskau eher Sympathien für Macrons rechtspopulistische Kontrahentin Marine Le Pen gezeigt. Putin empfing die Anführerin der Front National tatsächlich im März. Die 48-Jährige kritisierte damals gegenüber Abgeordneten die EU-Sanktionen gegen Russland. Macron dürfte nun als Präsident versuchen, dieses dpa/AZ
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