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Frankreich: Emmanuel Macron ist Frankreichs neuer Präsident

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Emmanuel Macron ist Frankreichs neuer Präsident

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    Emmanuel Macron und Francois Hollande begrüßen einander am Elysée-Palast.
    Emmanuel Macron und Francois Hollande begrüßen einander am Elysée-Palast. Foto: Stephane De Sakutin, AFP

    Als jüngster französischer Präsident aller Zeiten hat Emmanuel Macron sein Amt im Élyséepalast angetreten. Der 39-jährige Pro-Europäer wurde am Sonntagvormittag vom scheidenden Staatschef Francois Hollande im Pariser Elysée-Palast empfangen. Nach einem halbstündigen Gespräch hat Macron seinen Nachfolger dann verabschiedet. Der frühere Wirtschaftsminister ist mit 39 Jahren der jüngste Präsident in der französischen Geschichte.

    Im Laufe der Feierlichkeiten wurde Macron nach Verkündung des offiziellen Endergebnisses der Präsidentschaftswahl zum Großmeister der französischen Ehrenlegion ernannt. Anschließend hielt er seine erste Rede als französischer Staatschef.

    Einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten war traditionell die Fahrt über den Prachtboulevard Champs-Elysées zum Triumphbogen. Die Feierlichkeiten finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Im Einsatz sind rund 1500 Polizisten.

    Emmanuel Macron und seine Partei "En marche!"

    Der unabhängige Mitte-Politiker hatte die Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen gewonnen. Er plant eine sozialliberale Reformpolitik in Frankreich und will die EU und die Eurozone vertiefen. Seine erste Auslandsreise wird ihn am Montag nach Berlin zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) führen. Zuvor wird er noch seinen Premierminister ernennen - eine mit großer Spannung erwartete Personalie.

    Die politische Gruppierung "En Marche!" des künftigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron hat seit ihrer Gründung vor gut einem Jahr einen steilen Aufstieg erlebt. An ihrer Spitze wurde der Mitte-Links-Kandidat Macron zum Präsidenten gewählt. Er hatte die Bewegung im April 2016 ins Leben gerufen. Heute zählt sie nach eigenen Angaben mehr als 200.000 Unterstützer. AFP/AZ

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    Was Macron als Präsident plant

    Europa Macron strebt an, die Eurozone in einer engen Partnerschaft mit Deutschland zu reformieren. Die Eurozone mit 19 Ländern soll einen eigenen Haushalt, ein Parlament und einen Finanzminister bekommen. Diese Pläne sind zwar alles andere als neu, wurden aber bisher nicht in die Tat umgesetzt.

    Einwanderung Er will lokale Integrationsprogramme schaffen. Am aktuellen Flüchtlingskurs will er festhalten. Asylanträge sollen in höchstens sechs Monaten bearbeitet werden.

    Sicherheit Macron will 10.000 neue Polizisten einstellen und 15.000 Gefängnisplätze schaffen. Er plant, die Arbeit der Geheimdienste im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu bündeln.

    Verteidigung Der Mitte-Links-Politiker steht zur Nato. Er will die Verteidigungsausgaben auf 2 Prozent der Wirtschaftskraft steigern.

    Atomkraft Macron steht zum Ziel, den Atomanteil am Strommix bis 2025 von 75 auf 50 Prozent zu senken, und zur Schließung von Fessenheim.

    Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik Der Ex-Wirtschaftsminister will das Land wettbewerbsfähiger machen, das Arbeitsrecht lockern, 120 000 Stellen im öffentlichen Dienst abbauen und in fünf Jahren 60 Milliarden Euro einsparen.

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