Die Milliarden-Initiative der Bundesregierung zur Förderung der Künstlichen Intelligenz (KI) kommt offenbar nur schleppend voran. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion räumt das Bundesforschungsministerium ein, dass die im Haushalt für das laufende Jahr vorgesehenen 50 Millionen Euro zur Förderung einschlägiger KI-Projekte noch nicht einmal auf die beteiligten Ministerien verteilt seien.
Bei den für 2019 geplanten Ausgaben und Verpflichtungsermächtigungen "zur Verstärkung von Maßnahmen zur Förderung der KI" in Höhe von insgesamt einer halben Milliarde Euro heißt es: "Die Mittel sind gesperrt." Nötig sei erst ein zwischen den Ressorts abgestimmtes Gesamtkonzept, das derzeit noch erstellt werde.
Union und SPD wollen drei Milliarden Euro für KI-Forschung investieren
Der Grünen-Abgeordnete Dieter Janecek kritisierte mangelnde Fortschritte bei der Förderung der Zukunftstechnologie. "Die KI-Strategie ist eine Sammlung von vagen Absichtserklärungen", sagte der Grüne unserer Redaktion. Janecek forderte mehr Tempo: "Die Regierung könnte zum Beispiel zügig Geld in die Hand nehmen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich KI besser zu fördern, eine Stiftung für KI-Projekte mit gemeinnützigem Bezug zu gründen und um die Kooperation mit Frankreich und anderen europäischen Partnern bei KI jetzt, und nicht irgendwann später voranzutreiben", betonte er.
Insgesamt wollen Union und SPD bis zum Jahr 2025 rund drei Milliarden Euro für die Erforschung und Entwicklung von künstlicher Intelligenz ausgeben – von der Medizintechnik über die Robotik bis zur Raumfahrt. Der Regierungsantwort zufolge sollen noch in diesem Jahr die ersten Forschungsprogramme zum Einsatz von künstlicher Intelligenz beim autonomen Fahren gestartet werden. Außerdem wolle die Koalition bis zu hundert einschlägige Professuren an deutschen Universitäten fördern.