Die Meinungsforscher von Forsa sagen den aktuellen Regierungsparteien eine Mehrheit der Sitze im nächsten Bundestag voraus. Fünfeinhalb Monate vor der Wahl am 22. September hätten 47 Prozent der Wähler vor, CDU, CSU oder FDP ihre Stimme zu geben, ergab der von "Stern" und RTL in Auftrag gegebene aktuelle Wahltrend. Im Parlament könnten Union und
Umfrage: Bestes Ergebnis für die Regierungskoalition seit 2009
47 Prozent seien das beste Ergebnis seit Ende 2009, teilten die Auftraggeber am Mittwoch mit. Die Regierungsparteien seien damit auch stärker als SPD, Grüne und Linke zusammen, die gemeinsam nur auf 46 Prozent kommen. Die Piratenpartei würde derzeit mit 3 Prozent den Einzug ins Parlament verpassen.
Nur 19 Prozent für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück
Das ist Peer Steinbrück
Mit Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat zieht die SPD in den Wahlkampf.
Lange Zeit war unklar, ob Steinbrück, Steinmeier oder Gabriel SPD-Kanzlerkandidat wird.
Peer Steinbrück ist 1947 in Hamburg geboren.
Steinbrück war von 2002 bis 2005 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.
Von 2005 bis 2009 war Peer Steinbrück Bundesminister der Finanzen und stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.
Peer Steinbrück ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages
Steinbrück hatte Volkswirtschaft und Soziologie in Kiel studiert.
Gleich nach seinem Studium arbeitete Steinbrück in mehreren Bundesministerien.
Er war als Hilfsreferent im Kanzleramt von Helmut Schmidt tätig.
Später wurde er Büroleiter des Ministerpräsidenten Johannes Rau.
Am 6. November 2002 wurde Steinbrück zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt.
Im Herbst 2012 geht Steinbrück als Kanzlerkandidat für die SPD ins Rennen.
Im September 2013 unterliegt er bei der Bundestagswahl klar Angela Merkel. Kurz darauf kündigt er an, keine Spitzenämter mehr antreten zu wollen.
Auch für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ergab der Wahltrend kaum Positives: Nur 19 Prozent der Deutschen würden ihn bei einer Direktwahl zum Kanzler küren. 57 Prozent würden sich für Kanzlerin Angela Merkel entscheiden. Nur 34 Prozent halten Steinbrück der Umfrage zufolge für vertrauenswürdig, nur 32 Prozent finden ihn sympathisch und lediglich 24 Prozent glauben, er sei diplomatisch genug. Führungsstärke attestieren ihm 49 Prozent. Aber nicht mal jeder Zweite (48 Prozent) meint, dass er zur SPD passt.
Nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner ist die Schwäche der SPD und ihres Kandidaten ein wesentlicher Grund dafür, dass wieder eine regierungsfähige Mehrheit für Schwarz-Gelb absehbar ist. "Hätte die SPD einen charismatischen Kanzlerkandidaten, würde auch bei Merkel manches kritischer gesehen", sagte er dem "Stern".
Forsa hatte zwischen dem 2. und 5. April rund 2000 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger befragt. Die statistische Fehlertoleranz beträgt +/-2,5 Prozentpunkte. dpa