Angesichts bundesweiter Proteste gegen Fluglärm hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine Überprüfung der geltenden Lärmschutzvorschriften in Aussicht gestellt. "Fluglärm darf nicht krank machen", sagte Ramsauer der Frankfurter Rundschau (Montag). Wenn im Lichte neuer Erkenntnisse wissenschaftlicher Untersuchungen festgestellt werde, dass Grenzwerte zu hoch angesetzt seien, dann müssten die entsprechenden Vorschriften überprüft werden.
Fluglärm verursacht Herz-Kreislaufprobleme
Damit griff Ramsauer Forderungen unter anderem des Umweltbundesamtes auf. Dessen Präsident Jochen Flasbarth hatte vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass gesetzliche Grenzwerte in Deutschland nicht ausreichend seien. Fluglärm verursacht bei Betroffenen unter anderem Herz-Kreislaufprobleme.
Der Minister sprach sich allerdings gegen ein generelles Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr aus, wie es das Umweltbundesamt zumindest für stadtnahe Flughäfen wie Frankfurt oder Berlin fordert. "Es ist richtig, dass die Länder vor Ort festlegen, welche Betriebszeiten zulässig sind", sagte Ramsauer. Schließlich gebe es regional unterschiedliche Gegebenheiten.
Kapazitäten deutscher Flughäfen besser auszunutzen
Zur Lärmvermeidung forderte Ramsauer, die Kapazitäten der deutschen Flughäfen besser auszunutzen. "Wir haben Flughäfen, die relativ wenig genutzt werden und welche, die überlastet sind." Länder und Kommunen, die Anteile an Flughäfen halten, müssten Kooperationen von Airports ermöglichen. dpa