Mit einer Mischung aus Ohnmacht und Fatalismus wird in Berlin, Paris, London und Rom registriert, wie der Mann, auf den es jetzt ankommt, immer unberechenbarer zu werden scheint: Staatschef Erdogan legt eine Hybris an den Tag, die Schlimmstes befürchten lässt.
Auch ohne diesen unsicheren Kantonisten sind die Risiken, die der Türkei-Pakt in sich birgt, enorm. Verzweiflungstaten von Flüchtlingen, die sich jeder Hoffnung beraubt sehen, könnten die Lage in den Abschiebelagern derart eskalieren lassen, dass die Situation außer Kontrolle gerät. Auch ist keinesfalls sicher, dass die Lösung juristisch haltbar ist. Noch immer bleibt ungewiss, ob sich die EU-Staaten darauf einigen können, genügend Flüchtlinge aus der
Es gibt also eine ganze Reihe von Faktoren, die den Pakt scheitern lassen könnten. Doch der Schaden ist schon jetzt enorm: Die Art und Weise, wie die EU-Regierungschefs vor Erdogan kuschen, wird im Gedächtnis bleiben: Als Beispiel, wie schnell hehre moralische Standpunkte nonchalant über Bord geworfen werden.