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Flüchtlinge: Kommentar: Warum jetzt auch Gabriel eine Obergrenze fordert

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Kommentar: Warum jetzt auch Gabriel eine Obergrenze fordert

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    SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in der Flüchtlingsfrage eine Kurskorrektur vollzogen.
    SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in der Flüchtlingsfrage eine Kurskorrektur vollzogen. Foto: Julian Stratenschulte/Archiv (dpa)

    Die Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge und Migranten ist nicht neu. Einigermaßen neu ist sie allerdings aus dem Munde des SPD-Vorsitzenden. In Gedanken war er bestimmt schon längst dabei. Aber öffentlich gefordert hat Sigmar Gabriel eine Obergrenze noch nicht.

    Bisher hat sich die SPD in der Flüchtlingspolitik vorrangig darauf konzentriert, ein Einwanderungsgesetz zu verlangen, mit dem sie die Zuwanderung steuern will. Doch sie kommt mit ihren Plänen nicht voran. Sie scheitern vor allem am massiven Widerstand der Union, die in einem solchen Gesetz mehr die Gefahr weiterer Zuwanderung als die Möglichkeit staatlicher Regulierung sieht. Was schade ist, denn Deutschland braucht die qualifizierte Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt – auch zur langfristigen Sicherung der Sozialsysteme.

    Gabriels Schwenk zur Obergrenze ist aus der Not geboren. In Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wird im September gewählt. In beiden Ländern regiert die SPD. Um nicht abgewählt zu werden, braucht sie die Stimmen auch von Menschen, die mit der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel hadern. Gabriel will ihnen sagen: Wir haben verstanden.

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    8. Krieg mit deutscher Beteiligung (54 Prozent, plus 13 Prozent) und Steigende Lebenshaltungskosten (54 Prozent, plus 6 Prozent)

    7. schwere Erkrankung (55 Prozent, plus 8 Prozent)

    6. Pflegefall im Alter (57 Prozent, plus 8 Prozent)

    5. Überforderung der Politiker (65 Prozent, plus 17 Prozent) und Kosten für Steuerzahler durch Schuldenkrise von EU-Staaten (65 Prozent, plus 1 Prozent)

    4. Überforderung von Deutschen und Behörden durch Flüchtlinge (66 Prozent, plus 16 Prozent)

    3. Spannungen durch den Zuzug von Ausländern (67 Prozent, plus 18 Prozent)

    2. Politischer Extremismus (68 Prozent, plus 19 Prozent)

    1. Terrorismus (davor haben 73 Prozent der Befragten Angst. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 21 Prozent)

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