Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Femen: Putin-Figur "erstochen": Gericht verurteilt Femen-Aktivistin

Femen

Putin-Figur "erstochen": Gericht verurteilt Femen-Aktivistin

    • |
    Weil sie eine Wachsfigur von Russlands Staatschef Wladimir Putin symbolisch erstochen hat, ist eine junge Femen-Aktivistin in Paris zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
    Weil sie eine Wachsfigur von Russlands Staatschef Wladimir Putin symbolisch erstochen hat, ist eine junge Femen-Aktivistin in Paris zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Foto: Eric Feferberg, afp

    Ein Gericht in Paris sprach die aus der Ukraine stammende Iana Jdanova am Mittwoch der "sexuellen Zurschaustellung" schuldig und verdonnerte die 26-Jährige emen-Aktivistin Fzur Zahlung von rund 6000 Euro. Die Hälfte der Summe ist für die Reparatur der Putin-Statue in dem Wachsfigurenmuseum vorgesehen.

    Jdanova hatte Anfang Juni in dem Museum ihren Oberkörper entblößt, auf dem in Rot "Kill Putin" geschrieben stand. Dann schnappte sie sich Putins Wachsfigur, rammte ihm mehrmals einen Holzstock in die Brust und rief dabei "Diktator Putin".

    Den "getöteten" Putin warf sie dann anderen ringsum stehenden Staats- und Regierungschefs aus Wachs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, vor die Füße. Die 26-jährige Aktivistin stammt aus der Ostukraine und lebt seit zwei Jahren als politischer Flüchtling in Frankreich.

    Femen protestiert halbnackt

    Das ist Femen

    Femen ist eine internationale Frauenbewegung.

    Die Organisation tritt für die Selbstbestimmung der Menschen - vor allem der Frauen ein.

    Femen will zudem die größte Frauenrechtsbewegung der Welt werden.

    Bekannt wurde Femen durch ihre Oben-ohne-Proteste: Halbnackte Aktivistinnen demonstrieren bei Großveranstaltungen und lassen sich öffentlichkeitswirksam festnehmen.

    Gegründet wurde Femen im April 2008 in Kiew/Ukraine, unter anderem aus Protest gegen den dortigen Sex-Tourismus.

    Gründerin ist die 1984 geborene Anna Hutsol.

    Femen-Aktivistinnen zeigen sich oft mit einem bunten Blumenkranz im Haar.

    Die Protest-Aktionen von Femen finden regelmäßig ihren Weg in eine breite Öffentlichkeit. Denn wenn die Aktivistinnen sich nackt zeigen, sind die Fotografen der Weltpresse mit dabei.

    Femen-Mitglieder bezeichnen sich selbst als Sextremistinnen.

    Femen-Aktivistinnen protestierten unter anderem gegen Silvio Berlusconi und Wladimir Putin, gegen Gazprom und die Katholische Kirche.

    Mehrfach landeten Aktivistinnen nach Protestaktionen im Gefängnis.

    Die Femen-Gruppe ist für ihre Proteste mit nacktem Oberkörper bekannt. Jdanova bezeichnete das Urteil als "einen Witz" und kündigte gemeinsam mit ihrer Anwältin an, Berufung einzulegen. Notfalls will sie bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen. Demnach ist es das erste Mal, dass eine Femen-Aktion in Frankreich mit einer Verurteilung endet. afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden