Politiker lassen sich ja ungern in die Karten schauen. Und mancher soll gelegentlich sogar mit gezinkten Karten spielen. So weit, so undurchsichtig. Aber das, was Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier gerade erlebt hat, steht auf einem ganz anderen Blatt. Was ist denn da passiert?
Der Bundesaußenminister ist in Rumänien zu Gast. Es geht um den Konflikt in der Ukraine und die Frage, wie die Nato-Staaten darauf reagieren sollten. Bei derart ernsten Themen kann ein bisschen Wärme nicht schaden, dachten sich die Gastgeber. Also überreicht der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu seinem deutschen Kollegen eine Karte – als sichtbares Zeichen der freundschaftlichen Beziehungen ihrer Länder quasi. Das quadratische Druckerzeugnis zeigt die Umrisse von Deutschland und
Dumm nur, dass der Designer des Freundschaftsbeweises im Erdkundeunterricht offenbar mehr als zweimal gefehlt hat. Jedenfalls flattert die schwarz-rot-goldene Fahne über das französische Staatsgebiet. Weil die Kameras laufen, lässt sich der Fauxpas leider nicht kleinreden. Die Entschuldigung folgt prompt. Kann ja mal vorkommen, sogar unter Freunden.