Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Fall Ursula Herrmann: Gibt es einen neuen Prozess um Ursula Herrmanns Tod?

Fall Ursula Herrmann

Gibt es einen neuen Prozess um Ursula Herrmanns Tod?

    • |
    Ursula Herrmann†
    Ursula Herrmann† Foto: LKA Bayern dpa/lby

    Um den Tod der kleinen Ursula Herrmann vom Ammersee könnte es einen neuen Prozess in Augsburg geben. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Bruder des Opfers den 2010 verurteilten Täter auf 20000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Ein Landgerichtssprecher bestätigte den Eingang der Klage. Einen Termin für das Verfahren gibt es noch nicht.

    Das zehnjährige Mädchen war im September 1981 entführt und in ein Kistengefängnis gesperrt worden. Darin erstickte Ursula. Es war eines der aufsehenerregendsten Verbrechen der bayerischen Nachkriegsgeschichte. Lange Zeit blieb es ungeklärt. Achtundzwanzigeinhalb Jahre nach der Tat wurde Werner Mazurek, 64, vom Augsburger Schwurgericht nach einem 13-monatigen Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Er bestritt die Tat.

    Schmerzensgeldklage von Michael Herrmann

    Auch die Familie des getöteten Mädchens hatte immer Zweifel, ob der Verurteilte auch tatsächlich der Täter war. Umso überraschender ist jetzt die Schmerzensgeldklage von Michael Herrmann. Wenn es einen Prozess gibt, könnte Rechtsanwalt Walter Rubach, Mazureks Verteidiger, versuchen, eine neue Beweisaufnahme durchzusetzen mit dem Ziel, dessen Unschuld zu beweisen.

    Es gibt vergleichbare Fälle, in denen ein solches Vorgehen zu einer Wiederaufnahme des Strafverfahrens führte. Zum Beispiel den Fall Harry Wörz. Er wurde wegen Totschlags an seiner Ehefrau verurteilt. Eine zivile Schmerzensgeldklage der Eltern des Opfers wies ein Gericht ab, weil es erhebliche Zweifel an der Schulddes Verurteilten hatte. Das war der Ausgangspunkt für eine Wiederaufnahme des Strafverfahrens. Wörz wurde letztlich freigesprochen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden