Ein besonders ungewöhnliches Feindbild in der Corona-Krise ist kein Mensch, sondern ein Mobilfunkmast. In den Niederlanden und Großbritannien wurde die Feuerwehr in den vergangenen Wochen wiederholt zu brennenden Funkmasten gerufen. Die Behörden in den Ländern sind überzeugt davon, dass die Brände im Zusammenhang mit einer Verschwörungstheorie stehen, die seit einiger Zeit durch das Internet geistert: Demnach soll sich das Coronavirus über den neuen Mobilfunkstandard 5G verbreiten.
Handystrahlung gilt als potenziell krebserregend
Richtig ist, dass die Auswirkungen von Handystrahlung auch schon vor der Corona-Krise umstritten waren. Die Internationale Agentur für Krebsforschung hat die Strahlung 2011 als potenziell krebserregend eingestuft. Das Coronavirus wird aber nicht durch Funkwellen übertragen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind die häufigsten Erkrankungswege die Tröpfcheninfektion sowie Aerosole, mikroskopisch kleine Partikel, die beim Sprechen entstehen. (schsa)
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