Weil sie in "substanziellen Teilen" abgeschrieben haben soll, wurde der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin der Doktortitel aberkannt. Dennoch erfährt die Europaabgeordnete Unterstützung der FDP-Parteispitze. Geht es nach dem Willen der Spitze der Liberalen soll
Doch nicht alle in der Partei der Liberalen halten ausnahmslos zu der attraktiven Politikerin. In der FDP regte sich Widerstand gegen Koch-Mehrins Festhalten am Mandat. Der forschungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Martin Neumann, legte ihr nahe, "zu durchdenken, welche Verantwortung sie dem Mandat gegenüber hat". Koch-Mehrin habe Fehler gemacht, sagte Neumann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Von seiner Partei verlangte der Abgeordnete eine "klare Positionierung". Durch den Plagiatsfall sei schwerer Schaden nicht nur für die FDP, sondern auch für die Wissenschaft entstanden.
Der FDP-Europaabgeordneten war der Doktortitel am Mittwoch aberkannt worden, nachdem eine Kommission der Universität Heidelberg eine Vielzahl von Plagiaten nachgewiesen hatte. Die 40-jährige Silvana Koch-Mehrin will nun die Aberkennung ihres Doktortitels prüfen lassen.
Koch-Mehrin hatte bereits im Mai wegen der Plagiatsvorwürfe ihre Posten als Vizechefin des Europaparlaments und im FDP-Präsidium abgegeben, ihr Abgeordnetenmandat aber behalten. afp/AZ