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Extremismus: Neonazis ermordeten Polizistin wohl wegen Waffe

Extremismus

Neonazis ermordeten Polizistin wohl wegen Waffe

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    Bei dem Mord an der Heilbronner Polizistin ging es wohl doch um die Erbeutung ihrer Pistole und nicht um eine Beziehungstat. Foto: Franziska Kraufmann dpa
    Bei dem Mord an der Heilbronner Polizistin ging es wohl doch um die Erbeutung ihrer Pistole und nicht um eine Beziehungstat. Foto: Franziska Kraufmann dpa

    Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag). Wahrscheinlich sei die 22-Jährige, die ebenfalls aus Thüringen stammte, eher zufällig Opfer der Bande geworden, berichtet das Blatt. Nach Feststellungen der Ermittler hätten die Mörder nicht wissen können, dass sie am 25. April 2007 Dienst hatte. Auch sei die Fahrtroute der beiden Polizisten eher zufällig gewesen.

    Die Pistole der Polizistin und ihres schwer verletzten Kollegen war im November in dem ausgebrannten Wohnwagen in Eisenach gefunden worden, in dem sich die mutmaßlichen Täter Uwe Mundlos und

    Die Ermittler hätten auf einer in Zwickau sichergestellten Festplatte eine Datei mit der Bezeichnung "Polizeipistole" gefunden, auf der die Waffe der Polizistin abgebildet war, schreibt die Zeitung. Da Mundlos und Böhnhardt Waffennarren gewesen seien, gebe es jetzt die Vermutung, dass sie mordeten, um an eine neue Waffe zu gelangen.

    Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, hatte zwischenzeitlich mit der Behauptung für Verwirrung gesorgt, es habe sich bei dem Mord in Heilbronn um eine Beziehungstat gehandelt. Die Aussage wurde später vom BKA korrigiert.

    Mundlos und Böhnhardt bildeten nach Erkenntnissen der Ermittler gemeinsam mit der inzwischen inhaftierten Beate Zschäpe eine rechtsextreme Terror-Zelle. Das Trio bekannte sich zu zehn Morden an Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft und an der Polizistin.

    Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) mahnte wegen der jahrelang unentdeckt gebliebenen Neonazi-Mordserie Strukturreformen beim Verfassungsschutz an. "Wenn der

    Die CSU-Landesgruppe im Bundestag fordert im Kampf gegen Rechtsterroristen längere Speicherfristen für Erkenntnisse des Verfassungsschutzes und eine rasche Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung. "Im Fall der Zwickauer Zelle hat sich gezeigt, dass die Speicherfristen von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen mit fünf Jahren zu kurz bemessen sind", heißt es nach Informationen der "Passauer Neuen Presse" (Samstag) in einem Positionspapier der CSU-Abgeordneten für die Klausurtagung Anfang Januar in Wildbad Kreuth. (dpa)

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