Deutschlands ehemalige First Lady plant im November die Veröffentlichung ihres Buches. Dies berichtet Spiegel Online in einer Vorabmeldung. Demzufolge hat der Münchner Riva Verlag eine Veröffentlichung über das Leben der Bettina Wulff im November bestätigt. Es sei eine Auflage im sechsstelligen Bereich geplant.
Bettina Wulff: Erinnerungen über ihre 598 Tage als First Lady
Bereits im Frühjahr war bekannt geworden, dass sowohl Bettina als auch Christian Wulff an der Veröffentlichung ihrer Bücher arbeiten. Vor ihrem Aufstieg zur First Lady arbeitete Bettina Wulff als Pressereferentin für die Drogeriemarktkette Rossmann. Die 38-Jährige Ex-Präsidentengattin wollte ihre Erinnerungen über ihre 598 Tage als First Lady an der Seite ihres Mannes niederschreiben. Unabhängig von der Affäre um ihren Mann habe sie von Anfang an geplant, als erste Frau eines Staatsoberhaupts ihre Erinnerungen an dessen Amtszeit zu veröffentlichen.
Christian Wulff war im Februar diesen Jahres zurückgetreten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts auf Vorteilsnahme. Wulff war der zehnte Bundespräsident in Deutschland - er war auch der jüngste und der, der sein Amt am schnellsten wieder verlassen musste.
Nord-Süd-Dialog soll Idee von Wulff und Oettinger sein
Während Bettina Wulff an ihrem Buch arbeitet, untersucht die Staatsanwaltschaft derzeit unter anderem die Hintergründe und Zusammenhänge der Lobbyveranstaltung "Nord-Süd-Dialog" in Niedersachsen. Diese soll anders als von Ex-Ministerpräsident Christian Wulff dargestellt ein gemeinsamer Einfall von ihm und Günther Oettinger (beide CDU) gewesen sein. "Die Idee des Nord-Süd-Dialogs haben Christian Wulff und ich im persönlichen Gespräch entwickelt", sagte der frühere Ministerpräsident Baden-Württembergs dem Nachrichtenmagazin Focus.
Wulff hingegen hatte stets erklärt, Eventmanager Manfred Schmidt habe 2007 die Idee zu dem Ländertreff gehabt. So lautete auch die Antwort der Staatskanzlei auf eine parlamentarische Anfrage der SPD vom April 2010 im Landtag in Hannover. Wulffs Anwalt Gernot Lehr wollte sich auf Anfrage wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens dazu nicht äußern.
Im Zusammenhang mit der Initiative wird gegen Schmidt und den damaligen Sprecher von Wulff, Olaf Glaeseker, wegen möglicher Korruption ermittelt. Vorwürfe wegen der Veranstaltung spielten eine Rolle in der Affäre, die zu Wulffs späterem Rücktritt als Bundespräsident führte. Der Nord-Süd-Dialog wurde Ende 2007 gestartet. Ziel war es, ein Netzwerk zwischen Prominenten und Politikern aus Niedersachsen und Baden-Württemberg aufzubauen. Die Schirmherren waren Wulff und Oettinger. Eine Entscheidung über eine Anklage Wulffs und Glaesekers soll jetzt frühestens Mitte Oktober fallen, wie ein Mitarbeiter der niedersächsischen Justizbehörden der Welt am Sonntag sagte. Der bisher genannte Termin Spätsommer oder Frühherbst sei vom Tisch. dpa, AZ