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Evangelischer Kirchentag: Merkel: Deutschland hat eine Vorbildfunktion

Evangelischer Kirchentag

Merkel: Deutschland hat eine Vorbildfunktion

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während einer Vortragsveranstaltung «Was ist die Schöpfung in der globalisierten Welt wert?» während des Kirchentags in Hamburg.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während einer Vortragsveranstaltung «Was ist die Schöpfung in der globalisierten Welt wert?» während des Kirchentags in Hamburg. Foto: Marcus Brandt/dpa

    Bundeskanzlerin Angela  Merkel (CDU) hat die Energiewende in Deutschland als wichtigen  Beitrag zu einer nachhaltigeren globalen Entwicklung bezeichnet.  "Es hat eine weit über Evangelischen Kirchentag  in Hamburg.

    Energiewende: Merkel verweist auf den Vorbildcharakter Deutschlands

    Andere Länder würden sehr genau beobachten, wie die Energiewende  vorankomme, sagte Merkel in ihrer Rede zum Thema "Schöpfung in der globalisierten Welt". Als Industrieland, das den Klimawandel durch  seine Entwicklung vorangetrieben habe, habe Deutschland dabei "auch  eine Bringschuld". Es müsse anderen Ländern zeigen, "wie man  Wirtschaft, Wohlstand und Nachhaltigkeit zusammenbringen kann". Es  gehe es darum, Technologien zu entwickeln und Beispiele zu geben.

    Offen zeigte sich Merkel für die auch in Deutschland diskutierte  Einführung von Wohlfahrtsindikatoren jenseits des  Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das BIP sei wichtig, aber "mitnichten ein Indikator dafür, wie zufrieden wir sein können, welche Lebensqualität wir haben", sagte sie bei einer Podiumsdiskussion mit der Leiterin des UN-Entwicklungsprogramms, Helen Clark. "Deshalb muss man darüber hinausdenken."

    Merkel zum Thema Klimaschutz: "noch unendlich viel zu tun"

    Mit Blick auf die Globalisierung sagte Merkel, angesichts von Umwelt- und Naturzerstörung, Armut und anderen Herausforderungen sei ein weltweiter Ordnungsrahmen nötig. Das habe sich spätestens in der weltweiten Finanzkrise gezeigt. Wie mühsam die Schaffung eines solchen Ordnungsrahmens sei, werde beim Kyoto-Protokoll deutlich. Ein Nachfolgeabkommen mit weltweiten Vorgaben zum Klimaschutz sei erst nach langem Ringen gelungen. Hier sei noch "unendlich viel zu tun."

    Es gehe auch darum, generationenübergreifende Probleme wie  klimaschädliche CO2-Emissionen und wachsende Staatsverschuldung als  Messgrößen einzubeziehen, sagte Merkel. Es könne nicht sein, dass  die jetzt Lebenden "mehr verbrauchen als sie einnehmen" und  kommenden Generationen damit "den Spielraum zuschnüren".

    Evangelischer Kirchentag: Peer Steinbrück über "Soziale Marktwirtschaft im Griff der Finanzmärkte"

    Den dritten Tag des größten Festes der Protestanten prägte politische Prominenz aus Berlin, viereinhalb Monate vor der Bundestagswahl wurde neben Merkel auch ihr SPD-Herausforderer Peer Steinbrück erwartet. Er wollte unter anderem an einer Diskussionsrunde mit dem Titel "Soziale Marktwirtschaft im Griff der Finanzmärkte" teilnehmen.

    Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, forderte eine "Umverteilungsdebatte" und plädierte für einen Mindestlohn. "Wir müssen darauf achten, dass der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft nicht verloren geht", sagte Schneider der "Rhein-Neckar-Zeitung".

    Evangelischer Kirchentag noch bis Sonntag

    Kritisch äußerte er sich zu Lohnexzessen im Management. "Managergehälter von mehreren Millionen Euro pro Jahr sind nicht mehr leistungsbezogen, sondern Ausdruck von Macht", sagte Schneider. "Eine solche Entwicklung droht den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu sprengen."

    Am Donnerstagabend wurde eine extra für den Kirchentag komponierte Oper uraufgeführt. Das Glaubensfest mit mehr als 117 000 Dauerteilnehmern dauert noch bis Sonntag. afp, dpa

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