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Europawahl 2019: Das Solo seines Lebens: Manfred Webers einsamer Kampf

Europawahl 2019

Das Solo seines Lebens: Manfred Webers einsamer Kampf

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    Manfred Weber will Europa rocken - wenn er es an die Spitze der EU schafft, ist ihm das auch gelungen. Doch auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen, scheint er bisweilen ziemlich alleine dazustehen.
    Manfred Weber will Europa rocken - wenn er es an die Spitze der EU schafft, ist ihm das auch gelungen. Doch auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen, scheint er bisweilen ziemlich alleine dazustehen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Er müsste jetzt einfach mal was sagen. Manfred Weber steht in der Cantina Rotari, einem Weingut im Herzen der Dolomiten. „Il Trentino e la nostra passione“ ist an die Wand geschrieben. Die Betreiber des Weinguts haben alles für eine Kostprobe aufgebaut, in langen Reihen blinken hinten im Raum die Gläser, die ganze Zeit freut sich Weber schon darauf. Gerade hat er kurz mit dem Chef des Weinguts geplaudert. Als der Patron ein Glas in der Hand hielt, da hatte Weber schon gehofft, einen Schluck abzubekommen, aber daraus wurde nichts. Nun zerrt von links ein Interviewer, von rechts dirigiert ihn ein Fotograf, der Weber unbedingt vor einer endlosen Reihe von Flaschen ablichten will, warum auch immer? Im Hintergrund lärmt eine deutschsprachige Seniorengruppe, die vorher durch das

    Die Probe-Gläser rücken immer weiter weg von Weber, er schaut etwas flehend zu seinem Pressesprecher, der deutet immer wieder auf die Uhr und Richtung Weinprobe. Aber Weber muss für die Fotos nun erst sein Jackett ausziehen, dann wieder anziehen. Er muss links ausführlich antworten, und rechts noch ausführlicher, Webers Lächeln wärmt geduldig den ganzen Raum. Schließlich winkt der Pressesprecher ab, keine Zeit mehr, der nächste Termin.

    Manfred Weber ist einer der mächtigsten Männer in Brüssel

    Weber breitet sich gemütlich im Fond seines Autos aus, er lächelt. Da sei doch irgendwie was schiefgelaufen, so ein ganzer Wahlkampfauftritt in einem Weingut, ohne dass man als Kandidat auch nur einen Tropfen abbekommt. Immerhin lässt ihm der Weingutbesitzer noch eine Kiste in den Kofferraum packen. Es ist allerdings Sekt, Webers Sprecher wäre Wein lieber gewesen, und Weber wohl auch. Aber er lächelt gutmütig vor sich hin, das Fass wird er jetzt ganz bestimmt nicht aufmachen.

    Willkommen beim vielleicht geduldigsten Spitzenpolitiker. Das ist der größte Trumpf von Manfred Weber, 46, geboren und aufgewachsen in Wildenberg, Kreis Kelheim, 1354 Einwohner, seit Jahren als Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) einer der mächtigsten Männer in Brüssel. Aber wer mit Weggefährten über ihn spricht, hört immer noch Worte, die auch auf einen Ersten Bürgermeister von

    Weber ist stolz auf diese Adjektive, er hat auf sie seinen Weg zur Macht gebaut. Dieser Weg könnte ihn, holt er als Spitzenkandidat der EVP bei der Europawahl am Sonntag die meisten Stimmen, bis an die Spitze der EU-Kommission führen, als Herr über mehr als 30.000 höchst qualifizierte Beamte, als „Hüter der EU-Verträge“.

    Genau diese sanfte Freundlichkeit könnte allerdings auch Webers größtes Problem sein. Denn traut man ihm wirklich zu, laut zu werden, wenn er seine vielen klugen Beamten auf Kurs bringen will? Wenn er mit einem Donald Trump verhandeln soll, einem Wladimir Putin oder den Chinesen?

    Annäherung also an einen Mann, der Geschichte schreiben könnte, als erster Deutscher an der EU-Kommissionsspitze seit rund sechs Jahrzehnten. Der erste Bayer in der Position wäre Weber sowieso. Und damit ist er auch einer, der die Christsozialen wieder an ihre Tradition als Europapartei erinnert – nur fünf Jahre, nachdem sie einen ganzen Europawahlkampf weitgehend mit Getöse gegen Brüsseler Regulierungswütige bestritten haben.

    Wer Weber begleitet in diesen Wochen, kreuz und quer durch Europa, bei Auftritten in Bayern, in Griechenland, in Südtirol, der staunt über zweierlei. Wie ernsthaft ein ziemlich ernsthafter Mann daran glaubt, dass es nichts Großartigeres geben kann, als in diesen Zeiten Eine Mehrheit der Deutschen kennt Weber gar nicht, zeigen Umfragen. Die Deutschen geben den Meinungsforschern zwar pflichtschuldig an, sich für die Europawahl zu interessieren. Doch jede Tatort-Konserve aus den 1960er Jahren übertrifft die Quoten der TV-Duelle der europäischen „Spitzenkandidaten“.

    Weber: "Es ist unsere Verantwortung, dieses Europa nicht den Populisten zu überlassen"

    Beide Trends – Webers Begeisterung und Europas Bräsigkeit – sind zu beobachten, als Weber an einem April-Abend auf eine Bühne mitten in Athen tritt. Es ist eine prächtige Kulisse voll stolzer Säulen. Im Zappeion-Theater haben die Griechen einst den Beitritt zur Europäischen Union unterzeichnet (und später hat Alexis Tsipras dort gegen die Diktat-Deutschen gewettert). Hinter Weber leuchtet sein Wahlkampf-Slogan „The Power of WE“, eine spanische Werbeagentur hat sich das ausgedacht, das „WE“ spielt auf Webers Namen an, natürlich, aber auch auf seine Botschaft vom Zusammenhalt – und sein Versprechen, ein europäischer Spitzenkandidat zu sein, nicht nur ein deutscher. Den passenden Hashtag jagen vor der Bühne junge Vertreter von Webers „Social Media“-Teams durch Europa, rund 20 von ihnen sind in die vorher eher analoge EVP-Zentrale eingefallen.

    Weber ruft, jetzt endlich lebe die erste europäische Generation wirklich in Frieden und Freiheit. Die seines Großvaters sei noch im Krieg gewesen, die seines Vaters in einem Europa aufgewachsen, in dem so viele weggesperrt waren hinter dem Eisernen Vorhang. „Daher ist unsere Verantwortung, dieses Europa nicht den Populisten auszuliefern, die nur Versprechen machen, aber niemals liefern.“ So begeistert spricht er, dass Webers ziemlich bescheidenes Englisch beinahe charmant als peinlich wirkt. Und als nach seinem letzten Satz junge Menschen auf die Bühne strömen, um mit dem Kandidaten für Fotos zu posieren, zieht es sich ewig, weil dieser darauf besteht, jedem Einzelnen die Hand zu schütteln. Genauso wie er sorgsam darauf achtet, möglichst oft Smileys neben seine Autogramme zu malen.

    Weber hat früher mal in einer Band gespielt, und er hat auch schon gesagt, Europa „rocken“ zu wollen. Aber seine Band hieß „Peanuts“, sie spielte vor allem Cover-Versionen. Will man sich Manfred Weber als Rocker vorstellen, dann bitte schön als Schmuse-Rocker.

    „Ah, der gute Deutsche“, ruft ein griechischer Journalist spöttisch im angrenzenden Presseraum. Vor kurzem haben die griechischen Medien noch über Karikaturen von Merkel mit Hakenkreuz berichtet. Weber aber wollte sich dort präsentieren als einer, der auch zwar auf Regeln pocht – Grenzen sichern! Euro-Regeln einhalten! –, aber im Ton ganz anders als etwa einst der strenge Zuchtmeister Wolfgang Schäuble. Doch sehr viele Journalisten sind nicht im Athener Pressezentrum versammelt. Und Webers Zwölf-Punkte-Plan, kurz vorher präsentiert, hat wenig Wellen geschlagen.

    Als Weber später am Abend in einer Hotelbar mit Journalisten zusammensitzt, müsste er also eigentlich nachlegen, damit diese etwas in die Blöcke schreiben. Etwa gegen die bisherige Kommission wettern, denn er will ja Europa „den Bürgern zurückgeben“. Aber Weber verliert kein böses Wort über Jean-Claude Juncker.

    Mit 31 Jahren wechselte Manfred Weber nach Brüssel

    Das überrascht später noch am Abend in der Bar eben jene Vertreter dieser Kommission, die mit nach Athen gereist sind, hochrangige Beamte aus Junckers Umfeld. „Ich verstehe diesen Weber einfach nicht. Der ist nicht wie wir“, sagt einer – und deutet grinsend Teufelshörner auf seinem Kopf an, um zu unterstreichen, wie er das meint: Nicht so zynisch, nicht so berechnend, nicht so machtpolitisch. Und dann sagt ein anderer, wie sehr ihn Webers Slogan „Power of WE“ amüsiere. „In der Kommission, das wird er noch lernen, heißt es bei jedem einzelnen Beamten: The Power of ME.“

    Also geht es in diesem Europawahlkampf vielleicht noch um eine ganz andere Frage: Kann ein richtig netter Kandidat sich durchsetzen – im Wahlkampf und später im Beamtenstaat Brüssel?

    Weber saß gerade mal zwei Jahre im Münchner Landtag, er galt als große Hoffnung. Doch mit 31 wechselte er nach Brüssel, was haben sie in München da gelacht. Und ganz ehrlich: Ein bisschen naiv finden manche dort Webers Europa-Enthusiasmus immer noch. Und dessen aktuelle Kandidatur auch. Die, die das (leise) anmerken, argumentieren so: Sei Europabegeisterung nicht eher rückläufig? Und die demokratische Begeisterung für das Prinzip von „Spitzenkandidaten“ für den Kommissions-Chefposten sowieso?

    ---Trennung Wie kann Weber die Staats- und Regierungschefs überzeugen? Trennung---

    In der Tat darf man nicht vergessen: Weber muss nicht nur bei der Europawahl vorne liegen und eine Mehrheit im Europaparlament auf sich vereinen. Er muss vor allem auch die Staats- und Regierungschefs überzeugen, ihn danach zu nominieren. Darunter Kanzlerin Angela Merkel.

    Besuch also in Berlin bei einem, der genau diese Machtspiele für die Bundesregierung verfolgt. „Manfred Weber ist ein sehr ordentlicher Kandidat. Und natürlich unterstützt die Kanzlerin ihn.“ Vielleicht könnte man sich keinen deutschen Kandidaten vorstellen, der im Rest des Kontinents vermittelbarer wäre. Dann folgt jedoch ein sehr feines Lächeln, und ein „Aber“. Und der mächtige Mann berichtet von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, und wie der seit Monaten Stimmung mache gegen Weber. Weil er enttäuscht sei von Merkels Schweigen zu seinen Europa-Visionen, klar. Aber auch, da er einen EU-Spitzenposten für Frankreich reklamieren müsse, wo ja nicht nur Notre-Dame, sondern gleich die Straße brenne. Brexit-Unterhändler Michael Barnier stünde bereit.

    Darauf folgt ein kleines juristisches Proseminar: Der Vertrag von Lissabon schreibe ja lediglich vor, so der Spitzenbeamte, dass die Ratsmitglieder dem Parlament für das Amt des Kommissionspräsidenten einen Kandidaten vorschlügen und dabei das Ergebnis der Europawahl „berücksichtigten“.

    Aber was heißt das genau? Darüber werden die 28 Staats- und Regierungschefs mächtig streiten, denn sie wollen sich das Nominierungsvorrecht nicht vom Parlament wegnehmen lassen (auch wenn die Abgeordneten geschworen haben, nur einen der „Spitzenkandidaten“ an die Kommissionsspitze zu wählen). Außerdem sind da ja noch andere Topposten in Europa zu vergeben, die Ratspräsidentschaft etwa oder der Vorsitz der Zentralbank. Viele Schwergewichte hat Weber nicht an seiner Seite. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat mächtig für ihn geworben, aber am Freitag vor der Wahl kommt er dann nicht einmal mehr zu Webers Abschlusskundgebung in München. Er muss sich gerade durch Skandal-Videos klicken.

    Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Bundesvorsitzende, Manfred Weber, Europawahl-Spitzenkandidat, und Bundeskanzlerin Angela Merkel demonstrieren Zusammenhalt vor der Europawahl.
    Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Bundesvorsitzende, Manfred Weber, Europawahl-Spitzenkandidat, und Bundeskanzlerin Angela Merkel demonstrieren Zusammenhalt vor der Europawahl. Foto: Sina Schuldt, dpa

    Die härteste Prüfung steht Manfred Weber noch bevor

    Und Merkel? Ihre Macht in Europa ist verblasst, und vielleicht auch ihre Lust an Europa. Aufgetreten ist sie mit Weber im Wahlkampf nur ganz selten. Dafür hat die Kanzlerin sich gerade in einem Interview so missverständlich über Europas Zukunft ausgelassen, dass ein Dementi nötig war, sie werde nicht selber den Job an der Kommissionsspitze übernehmen, um den Weber kämpft. Ganz ausgeräumt sind Spekulationen darüber noch nicht.

    Kommissionspräsident, das ist ein Höllenjob. Nicht mal ein eigenes Flugzeug, und ein schwieriges Team, weil so ein Kommissionspräsident sich seine Kommissare nicht aussuchen darf, die Mitgliedstaaten schicken sie ihm. Also auch die in Korruptionsskandalen versinkenden Rumänen oder EU-kritische Polen. Aber alle erwarten was von einem. Jean-Claude Juncker, zuvor gefühlt zwei Jahrhunderte Regierungschef von Luxemburg, schaffte es als erster „Spitzenkandidat“ zwar an die Spitze der Kommission. Doch am Ende fiel der malade Herr Juncker fast nur noch auf, wenn er fast umfiel. Die Wende zu einer bürgernäheren Kommission hat er nicht hinbekommen.

    Weber könnte das auch nur schaffen, wenn er bei den Wählern ein Mandat erringt. Aber womit? Darüber haben sie bis zum Wahltag gerungen in Webers Team. Einige Einflüsterer wollten, dass er noch einen richtigen „Kracher“ zündet, einen Vorstoß, über den Europa streitet. So etwas wie Webers Widerstand gegen die Nord-Stream-2-Pipeline, was die Osteuropäer freute, Kanzlerin Merkel hingegen gar nicht. Aber es gab auch die anderen, die sagten, Weber solle einfach so weitermachen, freundlich-verbindlich.

    Spitzenkandidaten der Europawahl unter sich (von links): Spitzenkandidat der tschechischen Partei ODS, Nico Cue aus Spanien, Spitzenkandidat der Europäischen Linken, Ska Keller aus Deutschland, Spitzenkandidatin der Europäischen Grünen, Margrethe Vestager aus Dänemark, Spitzenkandidatin der Europäischen Liberalen, Frans Timmermans aus den Niederlanden, Spitzenkandidat der Europäischen Sozialdemokraten, und Manfred Weber, Spitzenkandidat der Europäischen Konservativen.
    Spitzenkandidaten der Europawahl unter sich (von links): Spitzenkandidat der tschechischen Partei ODS, Nico Cue aus Spanien, Spitzenkandidat der Europäischen Linken, Ska Keller aus Deutschland, Spitzenkandidatin der Europäischen Grünen, Margrethe Vestager aus Dänemark, Spitzenkandidatin der Europäischen Liberalen, Frans Timmermans aus den Niederlanden, Spitzenkandidat der Europäischen Sozialdemokraten, und Manfred Weber, Spitzenkandidat der Europäischen Konservativen. Foto: Francisco Seco, dpa

    Weber steht seine härteste Prüfung noch bevor, der Machtkampf nach dem Wahlkampf. Am Dienstag kommen die Staats-und Regierungschefs in Brüssel für ein Abendessen zusammen. Bis dahin müsste Weber eine Mehrheit für sich im Europaparlament organisieren. Aber die wollen die Sozialdemokraten auch. Und die Liberalen sowieso, die über eine Allzweckwaffe verfügen: Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager. „Natürlich“ sollte eine Frau an die Kommissionsspitze kommen, hat die gerade noch zu Protokoll gegeben.

    Dann wird es auch auf öffentlichen Druck ankommen. Als vor fünf Jahren Kanzlerin Merkel zögerte, „ihren“ Spitzenkandidaten Juncker zu küren, schrieben viele Leitartikler wütend, nun ginge es aber um die Demokratie in Europa. Aber wer greift diesmal zur Feder? Weber will Europa aus den Hinterzimmern holen. Doch vielleicht kann er nur dort siegen.

    Die CSU könnte ihm helfen, sie hat sich im Wahlkampf um Weber geschart. „Wir als

    CSU-Leute motzen über Webers Wahlkampf

    Die Frage ist nur: Wie ernst ist das alles gemeint, wie sehr wird sich die Partei für ihren Kandidaten verkämpfen? Ein Eindruck von einer Feier vor wenigen Wochen zum 80. Geburtstag von Theo Waigel, vielleicht der überzeugteste Europäer, den die CSU je hatte. Weber hat an dem Tag sogar eine TV-Debatte der Spitzenkandidaten geschwänzt, um seinen Mentor Waigel zu ehren.

    Der große Saal bei der Hanns-Seidel-Stiftung in München ist überfüllt. Doch Weber tastet sich eher unauffällig von der Seite gen Bühne. Vorne spricht Söder, erst nach 18 Minuten erwähnt er Weber kurz. Schließlich darf der Spitzenkandidat doch auf der Bühne sitzen, mit Waigel und Klaus Regling, dem Chef des Euro-Rettungsschirms. Aber als die Moderatorin mit dem Jubilar fertig ist, geht sie über zu: Regling. Weber darf schließlich noch was sagen, hängen bleibt jedoch eher, wie andere über ihn reden. Waigel witzelt, der junge Weber sei nicht so frech gewesen wie der Söder. Darauf lacht Söder dröhnend in der ersten Reihe und ruft auf die Bühne, ja, das stimme.

    Tatsächlich motzen CSU-Leute längst über Webers Wahlkampf, zu wenig frech, zu blutleer. Also geht das Gerede schon vor dem Wahlsonntag los. Wie beschädigt Weber bei welchem Ergebnis sei? Ob er auch nach einem Scheitern in Brüssel bleibe oder ins Bundeskabinett wechsle, vielleicht Innen, Außen oder gar Verteidigung?

    Vielen in der CSU ist Webers Wahlkampf zu blutleer. Von Parteichef Markus Söder ist man schließlich auch mal weniger diplomatische Auftritte gewohnt.
    Vielen in der CSU ist Webers Wahlkampf zu blutleer. Von Parteichef Markus Söder ist man schließlich auch mal weniger diplomatische Auftritte gewohnt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Weber versteht das alles nicht. Er macht in seinem BMW in Südtirol eine abfällige Bewegung, spricht man ihn auf solche Gedankenspiele an. Nicht, weil er keinen Respekt hätte vor so einem Ministeramt im Bund, um Himmels willen. Aber Weber begreift nicht, wie klein seine Parteifreunde immer noch denken.

    Manfred Weber aus Wildenberg, Kreis Kelheim, 1354 Einwohner, an Europas Spitze: Das wäre der ultimative Rock ’n’ Roll. Nur kann Weber den nicht alleine schaffen: Es müssen viele mitspielen. Er steigt aus dem Auto, der nächste Termin wartet. Es soll keiner sagen, dass er sich nicht voll reingehängt habe für das Solo seines Lebens.

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