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Europawahl 2014: CSU stürzt dramatisch ab - SPD legt deutlich zu - AfD bei 7 Prozent

Europawahl 2014

CSU stürzt dramatisch ab - SPD legt deutlich zu - AfD bei 7 Prozent

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    Ein Helfer befestigt in Mindelheim (Bayern) ein Wahlplakat der CSU zur Europawahl zum Abtransport auf einem Kleinlaster:  Die Union holte bei der Europawahl 2014 die meisten Stimmen, verlor aber Mandate. Die CSU kassierte eine herbe Niederlage. Die AfD erreichte aus dem Stand 7 Prozent.
    Ein Helfer befestigt in Mindelheim (Bayern) ein Wahlplakat der CSU zur Europawahl zum Abtransport auf einem Kleinlaster: Die Union holte bei der Europawahl 2014 die meisten Stimmen, verlor aber Mandate. Die CSU kassierte eine herbe Niederlage. Die AfD erreichte aus dem Stand 7 Prozent. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

    Die CSU hat bei der Europawahl ein Debakel erlebt. Die Partei holte in Bayern nach ersten Hochrechnungen nur noch 40,5 Prozent der Stimmen – fast acht Prozent weniger als vor fünf Jahren. Trotzdem liegt die Union bundesweit an der Spitze. Mit 35,5 Prozent landete sie klar vor der SPD, die nach ihrem historischen Tief deutlich zulegte und auf 27,3 Prozent kam. Grund zum Feiern hatte die Alternative für Deutschland (AfD). Die Europa-Skeptiker traten zum ersten Mal an und zogen mit 7,0 Prozent souverän ins Europäische Parlament ein. In Augsburg schafften sie sogar ein zweistelliges Ergebnis.

    Als die ersten Hochrechnungen bekannt wurden, herrschte bei der Wahl-Party der CSU Schweigen. Die Mienen versteinerten sich. Dann platzte es heraus. „Das gibt’s doch nicht! Eine Katastrophe!“, sagte der frühere Parteivorsitzende Erwin Huber.

    Eineinhalb Stunden später trat Horst Seehofer mit dem konsternierten Spitzenkandidaten Markus Ferber vor die Mikrofone. „Das ist eine bittere Stunde und auch eine Niederlage für einen persönlich“, sagte der CSU-Chef und räumte ein: „Ich habe die Letztverantwortung, ob es positiv oder negativ läuft.“ Ferber suchte nach Erklärungen: „Uns ist es nicht gelungen, unsere Stammwähler zu motivieren, an die Wahlurne zu kommen.“ In Ferbers Heimatbezirk Schwaben verlor die CSU mehr als elf Prozent.

    Europawahl 2014: Schlechte Stimmung bei der FDP

    Schlechte Stimmung auch bei der FDP: Nach dem Desaster bei der Bundestagswahl verpasste die Partei die Trendwende. Nur gut drei Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei den Liberalen.

    Auch die Freien Wähler werden im Europäischen Parlament vertreten sein. Sie landeten mit ihrer Spitzenkandidatin Ulrike Müller bei eineinhalb Prozent. Die kleineren Parteien profitierten vom Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde. Etwa ein Prozent der Stimmen reicht für einen Sitz. Damit sind auch die rechtsextreme NPD, die Tierschutzpartei, die Piraten, die Familien-Partei und die ÖDP im Parlament. Mit rund 48 Prozent gingen deutlich mehr Deutsche zur Wahl, als Pessimisten befürchtet hatten.

    In vielen Ländern gehörten Euro-Kritiker und Rechtspopulisten zu den Siegern. In Frankreich wurde der ultrarechte Front National sogar stärkste Kraft. Vom gesamteuropäischen Ergebnis hängt ab, wer Präsident der EU-Kommission wird. Als Favorit gilt Jean-Claude Juncker, Spitzenkandidat der Konservativen, die das stärkste Lager bilden. Martin Schulz konnte zwar für die SPD in Deutschland punkten, dennoch werden ihm nur noch Außenseiterchancen auf das Amt eingeräumt.

    Der Wahlabend zum Nachlesen im Liveticker

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