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Europäische Union: Umfrage: Zahl der EU-Skeptiker sinkt

Europäische Union

Umfrage: Zahl der EU-Skeptiker sinkt

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    Die Flaggen der Mitgliedsstaaten der EU.
    Die Flaggen der Mitgliedsstaaten der EU. Foto: Jens Kalaene, Illustration, dpa

    Ein Jahr vor der richtungsweisenden Europawahl hat die Zustimmung der Bürger zur Europäischen Union einer Umfrage zufolge ein Rekordhoch erreicht. Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger und 75 Prozent der Deutschen sind demnach der Ansicht, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert. Das geht aus dem "Eurobarometer" hervor, das am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wurde. Das ist demnach der höchste Wert in Europa seit 1983. Zu diesem Zeitpunkt hatte die EU (damals EG - Europäische Gemeinschaft) noch deutlich weniger Mitgliedstaaten.

    Nach Brexit-Votum sank die Zahl der EU-Skeptiker

    Zu Beginn der Euro-Finanzkrise im Jahr 2010 lag der Wert EU-weit noch deutlich niedriger. 53 Prozent der Menschen waren damals der Meinung, dass die EU-Mitgliedschaft ihres Landes vorteilhaft sei. Auch während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016 war die Zustimmung zur EU im Vergleich niedriger. 

    Der Umfrage zufolge übersteigt zudem die Zahl derer, die davon überzeugt sind, dass ihre Stimme in der EU etwas zählt (48 Prozent), die Zahl der Skeptiker (46 Prozent). Diese Entwicklung begann demnach in der zweiten Jahreshälfte 2016, nach dem Votum der Briten, aus der EU auszutreten. Dies habe zu einem "Weckruf" innerhalb der EU geführt, heißt es in der Umfrage. In Deutschland sind sogar 72 Prozent der Befragten der Meinung, dass ihr Wort in Europa Gewicht hat.

    Im Frühjahr 2019 steht die Europawahl an - vermutlich schon ohne Großbritannien

    Mit Blick auf die politische Gesamtentwicklung in Europa überwiegt allerdings nach wie vor Skepsis. 32 Prozent der Befragten sind demnach davon überzeugt, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln (Deutschland: 38 Prozent). Im Vergleich zu den Vorjahren zeichnet sich allerdings auch hier ein leichter Aufwärtstrend ab. 

    Die künftige Beziehung zwischen der EU und Großbritannien ist in weiten Teilen noch ungeklärt.
    Die künftige Beziehung zwischen der EU und Großbritannien ist in weiten Teilen noch ungeklärt. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Ein weiteres Ergebnis des Barometers: Gut ein Drittel der Befragten (32 Prozent) weiß schon jetzt, dass die Europawahl im kommenden Frühjahr ansteht. Sie wird in den einzelnen EU-Staaten vom 23. bis zum 26. Mai 2019 abgehalten - in Deutschland wird am 26. Mai gewählt.

    Aller Voraussicht nach wird die nächste Europawahl die erste sein, an der Großbritannien nicht mehr teilnehmen wird. Der EU-Austritt des Landes ist nämlich bereits für Ende März 2019 vorgesehen. Wegen des Brexits soll die Zahl der Europaabgeordneten im kommenden Jahr von derzeit 751 auf 705 sinken. (dpa)

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