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Euro-Krise: Schuldenkrise erreicht deutsche Industrie und Verbraucher

Euro-Krise

Schuldenkrise erreicht deutsche Industrie und Verbraucher

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    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet für das dritte Quartal mit schwacher Entwicklung.
    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet für das dritte Quartal mit schwacher Entwicklung. Foto: dpa

    Die europäische Schuldenkrise hat die deutsche Wirtschaft erreicht. Siemens kämpft mit einem Auftragsrückgang, die Gewinne von Puma, MAN und Daimler schrumpfen, auch weil die Nachfrage in Südeuropa einbricht. Und nun befürchten die Verbraucher, dass die deutsche

    Viele Bundesbürger sind weniger optimistisch als im Vorjahr. Das geht aus der entsprechenden Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. Zwar trüben die Euro-Turbulenzen die Kauflust bislang nicht, doch viele Verbraucher rechnen in Zukunft mit einem geringeren Einkommen.

    Die Einschläge kommen näher

    „Die Menschen spüren, dass die Einschläge immer näher kommen“, sagt Marktforscher Rolf Bürkl von der GfK. Ein Risikofaktor für das Konsumklima sei die weitere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Eine vorübergehende Flaute würde die Verbraucherstimmung weiter verschlechtern, erklärt Bürkl. „Auch die derzeitige Hängepartie in der Euro-Krise trägt nicht dazu bei, das Konsumklima auf einem hohen Stand zu halten.“

    Andrea Gärtner, die bei der IHK Schwaben für Konjunkturumfragen verantwortlich ist, sieht das ähnlich. „Konjunktur ist sehr viel Psychologie“, sagt Gärtner. Sie befürchtet, dass sich die Stimmung bei den Firmen in der Region schnell verschlechtern wird, wenn sich der Eindruck verfestige, die Politik sei mit der Krise überfordert. In der jüngsten Umfrage der IHK Schwaben im Juni stuften Gärtner zufolge viele Firmen die wirtschaftliche Situation insgesamt als schlecht ein. „Um das eigene Unternehmen hat bisher jedoch noch keiner Angst.“

    Siemens kündigt Sparprogramm an

    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht durch die Euro-Krise ebenfalls negative Auswirkungen auf das Wachstum. DIW-Konjunktur-Chef Ferdinand Fichtner warnt, Deutschland könne sich vonderschwachenEntwicklung der Euro-Zone nicht abkoppeln.

    Siemens kündigte gestern ein Sparprogramm an, um dem Abschwung gegenzusteuern. Bei Europas größtem Elektrokonzern läuft es ausgerechnet in den beiden wichtigsten Geschäftsfeldern Energie und Industrie schlechter. „Wir spüren einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind“, sagt Konzernchef Peter Löscher. Gegen die Krise anzufahren, gelingt derzeit vor allem Volkswagen – allerdings nur, weil das Unternehmen die schlechten Zahlen des Europa-Geschäfts durch ein gutes Ergebnis auf dem asiatischen und dem amerikanischen Markt ausgleichen kann. (mit dpa) "Kommentar und Wirtschaft

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