Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wird die Schleusen am Vormittag in Betrieb nehmen. Die Geräte sollen helfen, am Körper verborgenen Sprengstoff oder Waffen aufzuspüren. In den Niederlanden und Großbritannien sind die Scanner an Flughäfen bereits im Einsatz, in Italien weiterhin in der Erprobung.
"Es gibt dabei keine echten Körperbilder", hat der Innenminister wiederholt versichert. Gegenstände würden auf einer schematischen Personendarstellung ("Strichmännchen") angezeigt. "Die im Körperscanner erzeugten Daten werden sofort nach der Kontrolle gelöscht." Eine hitzige Debatte hatte es über die Einführung sogenannter Nacktscanner gegeben, nachdem im Oktober 2008 ein Vorstoß der EU-Kommission hierzu bekanntgeworden war.
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, wies darauf hin, dass an manchen europäischen Flughäfen Körperscanner eingesetzt würden, die teils Nacktscanner im ursprünglichen Sinne des Wortes seien. "Ich erwarte daher von der Bundesregierung, dass sie sich auf europäischer Ebene für verbindliche Mindestanforderungen auf einem hohen Datenschutzniveau einsetzt", unterstrich Schaar.
Schaar betonte, dass sich beim Einsatz der Geräte mehr Menschen als bisher einer Nachkontrolle unterziehen müssten - "und dies häufig in sehr sensiblen Bereichen". Besonders betroffen seien Menschen mit künstlichen Darmausgängen oder Kranke, die Windeln benötigen. Diese seien nicht konkret erkennbar und würden als potenziell gefährlicher Gegenstand in der entsprechenden Körpergegend ausgewiesen und farblich markiert. "Daher halte ich es für unerlässlich, dass die Geräte so aufgestellt werden, dass nur das jeweilige Kontrollpersonal und nicht etwa andere Passagiere den Bildschirm zu sehen bekommen", betonte Schaar.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mahnte, ein geschultes Auge sei nicht zu ersetzen, der Körperscanner könne den Sicherheitsdienst nur ergänzen. GdP-Chef Konrad Freiberg unterstrich aber auch: "Die neue Generation der Scanner gewährleistet ein hohes Maß an Schutz der Menschenwürde. Die GdP erneuerte ihre Forderung, die Fluggastkontrolle wieder zu entprivatisieren. Der Sprecher der Bundespolizei in der GdP, Josef Scheuring, sagte: "Es wäre fatal, sich allein auf die Apparate zu verlassen, bis nicht sicher ist, dass auch sie getäuscht und manipuliert werden können."
Die Securityscanner wurden bei der Bundespolizeiführungsakademie in Lübeck unter Laborbedingungen getestet. Die Geräte arbeiten nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Millimeterwellen. Für den Praxistest wurde der am nächsten gelegene große Flughafen in Hamburg ausgesucht. 2009 nutzten gut 12 Millionen Passagiere den Hamburger Flughafen. Damit ist er der fünftgrößte Airport in Deutschland.