Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Erste Beteiligung an Luftangriffen: Bundeswehr greift mit Flugzeug erstmals bei Kampf gegen IS ein

Erste Beteiligung an Luftangriffen

Bundeswehr greift mit Flugzeug erstmals bei Kampf gegen IS ein

    • |
    Mit einem Tankflugzeug vom Typ Airbus A310 hat sich die Bundeswehr erstmals am Einsatz gegen den Islamischen Staat beteiligt. Archivbild
    Mit einem Tankflugzeug vom Typ Airbus A310 hat sich die Bundeswehr erstmals am Einsatz gegen den Islamischen Staat beteiligt. Archivbild Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert/dpa

    Die Bundeswehr hat beim Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) sich nun erstmals an Luftangriffen in Syrien beteiligt. Ein Tankflugzeug der deutschen Luftwaffe betankte in der Nacht zu Mittwoch zweimal Kampfjets der internationalen Koalition gegen den IS in der Luft. Das sagte  ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der

    Über die Nationalität der betankten Kampfjets gab das Einsatzführungskommando keine Auskunft. An den Angriffen gegen den IS in Syrien und im Irak nehmen neben französischen auch US-amerikanische, britische und arabische Flugzeuge teil.

    Es ist der dritte offensive Kampfeinsatz der Bundeswehr

    Das ist die Organisation IS

    IS ist eine islamistische Organisation. Sie hat das Ziel, einen Islamischen Staat zu errichten. Dieses Kalifat soll die Länder Syrien und Irak, aber auch den Libanon, Israel und Jordanien miteinander vereinen.

    IS steht für Islamischer Staat. Gebräuchlich ist auch die Abkürzung ISIL, das steht für Islamischer Staat im Irak und in der Levante oder ISIS für Islamischer Staat im Irak und in Syrien.

    Ihr Ziel verfolgen die Anhänger der Organisation mit militärischen Mitteln und brutalster Gewalt, darunter Bombenattentate, Folter, und Hinrichtungen von Zivilisten.

    IS kämpft an vielen Fronten. Die Terrorgruppe geht bewaffnet gegen die Regierungen in Syrien und im Irak vor, führt Krieg gegen schiitische Gläubige und vermeintliche sunnitische Kollaborateure.

    Die IS hat ihre Wurzeln in der Widerstandsbewegung gegen die Besetzung des Iraks nach dem Irakkrieg 2003.

    Die Gruppe profitierte 2013 vom Machtkampf der von Schiiten dominierten Regierung in Bagdad mit Sunniten und beherrscht inzwischen weite Teile des Iraks.

    Im syrischen Bürgerkrieg hat Isis vor allem im Nordosten des Landes die Kontrolle erlangt. Dort griff die Gruppe kurdische Städte an und massakrierten Zivilisten.

    In den besetzten Gebieten verordnen die Dschihadisten der Bevölkerung strenge Regeln. So sollen Frauen die Häuser nur noch verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Alkohol und Rauchen ist verboten, ebenso Veranstaltungen und freie Presse.

    Im April 2014 sagte sich IS von Al-Kaida los. Deren Führung habe sich von den Grundsätzen des "Heiligen Krieges" entfernt, hieß es.

    Wie viele Menschen sich IS angeschlossen haben, ist unklar. Schätzungen sprechen von bis zu 15.000 Kämpfern.

    Anführer der Bewegung ist seit Mai 2010 Abu Bakr al-Baghdadi. Die USA führt ihn als einen der meistgesuchten Terroristen der Welt.

    IS wirbt im Internet aktiv um Kämpfer aus Europa. «Isis macht eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit», sagte der EU-Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Gilles de Kerchove. Die Islamisten hätten sogar Kameras auf ihre Kalaschnikows geschraubt, um ihre Operationen in Echtzeit im Internet zu übertragen.

    Finanziert wurde IS zu Beginn von saudischen und katarischen Gönnern. Mittlerweile hat die Organisation mit mafiösen Methoden eigene Einnahmequellen erzeugt, etwa mit dem Schmuggel von Öl.

    Es ist der dritte offensive Kampfeinsatz in der 60-jährigen Geschichte der Bundeswehr - nach der Beteiligung am Kosovo-Krieg 1999 und dem Nato-Kampfeinsatz in Afghanistan, der 2014 endete. Die Bundeswehr wird sich mit bis zu 1200 Soldaten an der Mission beteiligen. 

    Der Bundestag hatte die deutsche Beteiligung an den Einsätzen gegen den IS als Konsequenz aus den Terroranschlägen von Paris beschlossen. Im Januar sollen auch sechs deutsche "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge den IS ausspähen. Außerdem schützt ein deutsches Kriegsschiff den Flugzeugträger "Charles de Gaulle", von dem französische Kampfjets starten.

    Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Einsatz durch mehrere UN-Resolutionen und durch die Charta der Vereinten Nationen gedeckt ist. Die Linke im Bundestag sieht das anders und behält sich eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht vor. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden