Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, hat sich strikt gegen Empfängnisverhütung in muslimischen Familien ausgesprochen. Mit Blick auf die Geburtenkontrole sagte Erdogan am Montag bei einer Veranstaltung der türkischen Jugend- und Bildungsstiftung Türgev in Istanbul: "Keine muslimische Familie kann so eine Geisteshaltung haben." Man werde jenen Weg beschreiten, den Gott und der verehrte Prophet vorgeben. Die Zuhörer applaudierten Erdogan und riefen dem türkischen Präsidenten zu: "Wir sind stolz auf Dich."
"Wir werden unseren Nachwuchs mehren", sagte Erdogan weiter. "Die wichtigste Aufgabe kommt hier den Müttern zu. (...) Deshalb küsst man die Füße der Mütter. Dort findet man den Duft des Paradieses. Dort liegt das Paradies. Nicht bei den Vätern."
Erdogan sprach sich mehrfach gegen Geburtenkontrolle aus
Kritiker werfen Erdogan vor, die säkulare Türkei islamisieren zu wollen. Erdogan hat sich bereits mehrfach gegen Geburtenkontrolle ausgesprochen, die er "Betrug" an der türkischen Nation nannte. Türken forderte er auf, mindestens drei Kinder zu bekommen. Erdogan und seine Ehefrau Emine Erdogan haben selber vier Kinder.
Emine Erdogan forderte am Montag in Istanbul Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Berufsleben. "Wir müssen in jedem Aspekt Geschlechtergerechtigkeit aufbauen", sagte die türkische "First Lady" nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Ihr Ehemann hatte im November 2014 deutlich gemacht, dass Frauen und Männer seiner Ansicht nach im Arbeitsleben nicht vollständig gleichberechtigt sein können. "Sie können eine Frau nicht in die gleiche Position wie einen Mann bringen", sagte Präsident Erdogan damals laut Anadolu. "Das widerspricht der menschlichen Natur." dpa/AZ