Der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases hat nach Angaben der US-Regierung einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt seien im Jahr 2010 weltweit mehr als 9100 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangt, heißt es in einer aktuellen Hochrechnung des Energieministeriums in Washington. Das seien gut 500 Millionen Tonnen oder fast sechs Prozent mehr als noch 2009. Eine größeren Anstieg hat es nach Aufzeichnungen des Ministeriums niemals zuvor gegeben.
Vor allem Kohlenverbrennung in Schwellenländern schuld
Das massive Plus bei der Kohlendioxid-Freisetzung wurde demnach vor allem von der zunehmenden Kohleverbrennung zur Energiegewinnung in den aufstrebenden Schwellenländern verursacht. Allein in China und Indien sei der CO2-Ausstoß innerhalb eines Jahres jeweils um rund zehn Prozent gestiegen. Auch die Zementindustrie habe einen großen Teil zu dem Anstieg beigetragen. In den USA seien die CO2-Emissionen im Jahresvergleich zurückgegangen - in Deutschland dagegen gestiegen.
Bei den Werten handelt es sich lediglich um eine Schätzung. Das Analysezentrum für Kohlendioxid des Energieministeriums verrechnete die letzten offiziellen Daten der Vereinten Nationen zum CO2-Ausstoß für 2008 mit aktuelleren Angaben des britischen Ölunternehmens BP sowie der US-Geologiebehörde. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, nannte die neuen Daten am Freitag "in höchstem Maße alarmierend". Es sei ein Skandal, dass der Klimaschutz beim G-20-Gipfel in Cannes keine wesentliche Rolle gespielt habe.