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Energie: Oettinger will umstrittenes Fracking EU-weit regeln

Energie

Oettinger will umstrittenes Fracking EU-weit regeln

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    EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will Vorschläge für den Umgang mit dem umstrittenen Fracking machen.
    EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) will Vorschläge für den Umgang mit dem umstrittenen Fracking machen. Foto: Olivier Hoslet/dpa

    Das ist Fracking

    Fracking ist ein Verfahren zur Gewinnung von Erdgas aus Gesteinsporen. Bei dem «Hydraulic Fracturing» wird Gestein in 1000 bis 5000 Metern Tiefe mit hohem hydraulischen Druck aufgebrochen.

    Beim Fracking wird in der Regel ein flüssiges Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Dadurch entstehen Risse im Gestein, durch die das Gas entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen kann.

    Fracking ist daher umstritten. Umweltschützer befürchten eine Verunreinigung des Trinkwassers. Das Umweltbundesamt (UBA) sieht darüber hinaus Unsicherheiten durch den Chemikalieneinsatz - zum Beispiel bei der Entsorgung des anfallenden Abwassers (Flowback).

    Fracking ist besonders in den USA wirtschaftlich und politisch interessant geworden, um unabhängiger von Erdöl- und Erdgaslieferungen aus dem Ausland zu werden.

    Auch in Deutschland gibt es nennenswerte Vorkommen dieser unkonventionellen Erdgas-Lagerstätten. Man findet sie zum Beispiel in Schiefertonformationen, Kohleflözen und dichten Sandsteinformationen - unter anderem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

    Studien gehen davon aus, dass der deutsche Gasbedarf mit den Vorkommen bis zu 27 Jahre lang gedeckt werden könnte. Allerdings gelten 14 Prozent der Fläche als Wasserschutzgebiete, somit ist das Förderpotenzial weit geringer.

    Auf  EU-Ebene "wird man sich das Thema Fracking und Umweltschutz in diesem Jahr genauer anschauen", sagte Oettinger der Tageszeitung  "Die Welt". Es sei "absolut richtig", Gebiete mit  Trink- und Grundwasservorkommen zu schützen. Als Beispiel nannte

    Oettinger will offenen Umgang mit Fracking

    Der CDU-Politiker ermahnte Deutschland zugleich, auch "die  Potenziale" der Fracking-Technik zu beachten. Es müsse eine  Rechtsgrundlage "für Demonstrationsprojekte und für die praktische  Erprobung" geschaffen werden. Dies werde auch mehr Klarheit über  die Kosten dieser Art der Erdgasförderung bringen.

    Auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sprach sich für einen offenen Umgang mit der Technik aus. "Es wäre falsch,  Fracking in Deutschland komplett zu verbieten", sagte er der  Zeitung. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte, er  sei dafür, "dass wir diese Technologie nach allen Seiten hin  ernsthaft ausleuchten". Beide Politiker plädierten dafür,  Entscheidungen erst nach der Bundestagswahl und den Landtagswahlen  in ihren Ländern im Herbst zu treffen.

    Fracking in Deutschland weiterhin umstritten

    Durch das sogenannte Fracking wird Gas aus Schiefergestein tief  unter der Erde gelöst. Die Technologie ist unter anderem deshalb  umstritten, weil dabei Chemikalien eingesetzt werden, die auch das  Trinkwasser verunreinigen könnten. afp/AZ

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