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Energie: Ökostrom-Umlage steigt: Haushalten drohen Mehrkosten

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Ökostrom-Umlage steigt: Haushalten drohen Mehrkosten

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    Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Branchenkreisen. Damit drohen Haushalten in Deutschland jährliche Mehrkosten von 50 bis 60 Euro nur durch die Ökostrom-Förderung. Offiziell wird die Zahl am kommenden Montag von den vier Übertragungsnetzbetreibern bekanntgegeben.

    In Branchenkreisen hieß, die Zahl stehe nach einer Abstimmung zwischen allen Beteiligten jetzt schon fest, Veränderungen seien daher eher unwahrscheinlich. Bisher sind 3,59 Cent je Kilowattstunde zu zahlen. Die neue Zahl gilt als Politikum, weil Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Zuge der Energiewende 2011 betont hatte, die Umlage solle auf dem bisherigen Niveau stabilisiert werden. Diese als Versprechen verstandene Ankündigung wird nun ausgerechnet im Bundestagswahljahr Makulatur.

    Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden könnten die Belastungen durch die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegte Umlage von 125 auf rund 184 Euro pro Jahr steigen - ohne Mehrwertsteuer. Die Betreiber von Wind- und Solarparks, Biogasanlagen und Wasserkraftwerken bekommen auf 20 Jahre garantierte feste Vergütungssätze für ihren Strom. Diese Zahlungen liegen über den Marktpreisen und werden über die Umlage auf die Bürger abgewälzt.

    Weil auch die Netzentgelte wegen immer häufigerer Zwangseingriffe zur Aufrechterhaltung einer sicheren Stromversorgung steigen werden, ist kommendes Jahr mit deutlich steigenden Strompreisen zu rechnen.

    Die Betreiber der Stromautobahnen könnten die Netzentgelte um 30 bis 40 Prozent anheben, hieß es. Details hierzu werden ebenfalls am Montag bekannt gegeben. Die Netzbetreiber haben wegen der schwankenden Solar- und Windstromerzeugung enorme Kosten durch notwendige Eingriffe. Ein normaler Mehrpersonen-Haushalt gibt derzeit rund 900 Euro pro Jahr für Strom aus.

    SPD, Grüne und Linke machen die Ausweitung von Rabatten bei der EEG-Umlage für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch für die massive Steigerung mitverantwortlich. Auch diese Milliardenentlastungen müssen die Verbraucher mitschultern. Die Opposition fordert eine Überprüfung der Rabatte. Die FDP hat zum Abfedern der Steigerungen eine Senkung der Stromsteuer ins Spiel gebracht und fordert zudem, die Förderung erneuerbarer Energien zu begrenzen. Wohlfahrtsverbände fordern Sondertarife für sozial Schwache oder höhere Hartz-IV-Sätze.

    Wenn die Strompreise im Jahr der Bundestagswahl stark zulegen, dürfte die Energiewende ein Wahlkampfthema werden. Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hat zur Minderung der Stromrechnungen eine Stromsparinitiative gestartet. Er will, dass alle Haushalte bis 2020 eine Energieberatung bekommen. Das Angebot soll nach Möglichkeit kostenlos sein. Details zur finanziellen Ausstattung des Projekts sollen in den anstehenden Haushaltsberatungen geklärt werden. (dpa)

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