Es handele sich um den in Kalifornien geborenen Adam Gadahn, der als Sprachrohr El Kaidas öffentlich in Erscheinung trat, meldeten amerikanische und pakistanischen Medien. Der auch als "Azzam der Amerikaner" bekannte Mann steht auf auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher der Bundespolizei FBI. Er soll ein enger Vertrauter von El-Kaida-Chef Osama bin Laden sein.
Das auf die Auswertung islamistischer Webseiten spezialisierte IntelCenter mit Sitz nahe Washington nannte die Festnahme eine "bedeutende Entwicklung". Gadahn habe wahrscheinlich tieferen Einblick in die Propagandamaschine von El Kaida und kenne zudem die Führungsriege der Terrororganisation.
Die US-Behörden hatten eine Belohnung in Höhe von einer Million US-Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung Gadahns führten, der als Jude zum Islam übergetreten war. 2008 hatte er seinen amerikanischen Pass vernichtet und erklärt, er sei kein US-Staatsbürger mehr. Gadahns war in der Vergangenheit wiederholt in Videobotschaften El Kaidas in Erscheinung getreten, die auf radikalen islamischen Webseiten veröffentlich wurden. Die Festnahme soll dem Bericht zufolge mit Hilfe des US-Geheimdienstes in einem Außenbezirk Karachis erfolgt sein. Er sei dann zu weiteren Verhören nach Islamabad gebracht worden, hieß es. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Am Sonntag wurde eine weitere Videobotschaft Gadahns veröffentlicht, in der er den muslimischen US-Militärpsychiater Nidal Hasan lobt, der Anfang November auf einer Militärbasis in Texas ein Blutbad angerichtet hatte. "Bruder Nidal ist das ideale Vorbild für jeden bußfertigen Muslim in der Armee der Ungläubigen und der abtrünnigen Regime", zitierte das IntelCenter aus der Botschaft. Auf Englisch rief er "jeden ehrbaren und wachsamen Muslim" auf, "seine notwendige Rolle zu spielen, um auf die Aggression der Feinde des Islam zu antworten und sie zurückzuschlagen." Nidal hatte bei seinem Amoklauf auf der Militärbasis Fort Hood 13 Menschen getötet.