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Ehrung für Genscher: Staatsakt am Sonntag zum Abschied von Hans-Dietrich Genscher

Ehrung für Genscher

Staatsakt am Sonntag zum Abschied von Hans-Dietrich Genscher

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    Am Sonntag findet zu Ehren von Hans-Dietrich Genscher ein Staatsakt in Bonn statt. Der Außenminister der Wende ist am 31. März gestorben.
    Am Sonntag findet zu Ehren von Hans-Dietrich Genscher ein Staatsakt in Bonn statt. Der Außenminister der Wende ist am 31. März gestorben. Foto: Jan Woitas/Archiv (dpa)

    Es ist ein Ausdruck höchster Würdigung: Mit einem Staatsakt wird der am 31. März verstorbene frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) geehrt. Die Zeremonie findet am Sonntag im ehemaligen Plenarsaal des Bundestags in Bonn statt. Einer der Redner ist Bundespräsident Joachim Gauck.

    Die meisten Staatsakte in Deutschland finden anlässlich des Todes von Politikern statt - letztmals im Februar in Hamburg zu Ehren des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD).

    Staatsakt und militärisches Abschiedszeremoniell für Genscher

    Staatsakte können aber auch zu freudigeren Anlässen angesetzt werden. So gab es etwa Staatsakte zum 50-jährigen und zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Angeordnet wird ein Staatsakt durch den Bundespräsidenten. Für die Organisation ist das Bundesinnenministerium zuständig.

    Zitate, die von Hans-Dietrich Genscher bleiben werden

    Das sind die wichtigsten Zitate des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher.

    "Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise...." (Am 30. September 1989 spricht Genscher auf dem Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag seinen wohl berühmtesten Satz, dessen zweite Hälfte im Jubel der wartenden DDR-Bürger untergeht)

    "[Denn] Europa ist unsere Zukunft - wir haben keine andere."

    "Den guten Lotsen erkennt man an der ruhigen Hand und nicht an der lautesten Stimme."

    "Die Welt des 21. Jahrhunderts wird nur dann ihre Stabilität bewahren können, wenn sie von der Stärke des Rechts und nicht vom Recht des Stärkeren bestimmt wird."

    "Wenn ich zu entscheiden hätte, ob wir eine Regierung ohne Zeitungen oder Zeitungen ohne eine Regierung haben sollten, würde ich ohne Zögern das letztere vorziehen."

    "Was die Kosmetik für die Damen, ist der Regierungssprecher für die Regierung."

    "Auf Tiere könnte ich nie schießen, die müssten schon Selbstmord machen."

    "Mein Verhältnis zur französischen Sprache ähnelt dem zu meiner Frau. Ich liebe sie, aber ich beherrsche sie nicht."

    An den Staatsakt am Sonntag schließt sich ein militärisches Abschiedszeremoniell für Genscher an. Grundsätzlich wäre für den FDP-Politiker auch ein Staatsbegräbnis infrage gekommen. Das bislang letzte Staatsbegräbnis gab es im Jahr 1997 für den früheren Bundestagspräsidenten Kai-Uwe von Hassel (CDU). AFP

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