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Edathy-Affäre: Kommentar: Thomas Oppermann sollte zurücktreten

Edathy-Affäre

Kommentar: Thomas Oppermann sollte zurücktreten

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    Thomas Oppermann hat den Zorn der Union auf sich gezogen. Ist er der Nächste, der über den Fall Edathy stürzt?
    Thomas Oppermann hat den Zorn der Union auf sich gezogen. Ist er der Nächste, der über den Fall Edathy stürzt? Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Es schien nur folgerichtig, als Thomas Oppermann nach Jahren als politisches Allzwecktalent der zweiten Reihe als Fraktionsvorsitzender in die oberste Spitze der SPD aufrückte. Doch nach nur zwei Monaten im Amt sollte der Niedersachse nun besser zurücktreten.

    In einer Großen Koalition müssen die Fraktionsvorsitzenden von Union und SPD in beiderseitigem Vertrauen Grundpfeiler des Bündnisses sein. Doch Oppermann hat in beispielloser Weise das Vertrauen der Union verraten, indem er Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich als Informanten im Fall Edathy enttarnte.

    Friedrich verhielt sich als einziger hochanständig

    Der CSU-Politiker überschritt vielleicht formale Grenzen. Aber er verhielt sich als Einziger in der ganzen Affäre hochanständig, indem er SPD-Chef Sigmar Gabriel vor dem folgenschweren Fehler warnte, Edathy zu befördern.

    Eigentlich hätte sich der damalige Innenminister darauf verlassen können, dass das gemeinsame Bewahren von Staatsgeheimnissen nach außen auch über Parteigrenzen in der obersten Ebene der Bundespolitik eine Selbstverständlichkeit sein müsste.

    Oppermann lieferte Friedrich ans Messer

    Doch Oppermann lieferte Friedrich im Nachhinein kühl ans Messer: War sein Ziel, SPD-Chef Gabriel aus der medialen Schusslinie rauszuhalten, hat er es erreicht. Doch als Fraktionschef ist er mit diesem Intrigenspiel nicht nur für die Union untragbar geworden.

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