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Ebola-Epidemie: Deutschland sucht Helfer für Ebola-Gebiete

Ebola-Epidemie

Deutschland sucht Helfer für Ebola-Gebiete

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    Bereits 2000 Freiwillige haben sich nach einem Aufruf von Verteidigungsministerin von der Leyen für die Hilfe in Ebola-Gebieten gemeldet.
    Bereits 2000 Freiwillige haben sich nach einem Aufruf von Verteidigungsministerin von der Leyen für die Hilfe in Ebola-Gebieten gemeldet. Foto: Rainer Jensen (dpa)

    Nach anfänglichem Zögern weitet Deutschland seine Hilfe für die Ebola-Gebiete in Westafrika jetzt aus. Noch im Oktober sollen Mediziner aus der Bundesrepublik eine Behandlungsstation in Sierra Leone und eine mobile Klinik in Liberia aufbauen und betreiben. Dazu sucht das Rote Kreuz allerdings noch Helfer. Wenn sich in den nächsten Tagen 170 bis 180 Freiwillige für die erste „Schicht“ melden, könnte die erste Krankenstation nach den Worten von Verbandspräsident Rudolf Seiters bereits in zwei Wochen ihren Betrieb aufnehmen.

    Die betroffenen Länder hätten weder die Infrastruktur noch das Personal, um die Lage in den Griff zu bekommen, betonte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Daher unterstütze die Bundesregierung das Rote Kreuz mit knapp 20 Millionen Euro. Die Ebola-Epidemie gefährde nicht nur die Sicherheit und Stabilität in Westafrika, sondern nehme globale Dimensionen an, warnte Gröhe. Gleichzeitig räumte er ein: „Der Einsatz ist nicht ohne Risiko.“

    Freiwillige sollen nach vier bis sechs Wochen ausgetauscht werden

    Für seine beiden Projekte benötigt das Rote Kreuz neben Ärzten und Krankenschwestern auch Hebammen, Pharmazeuten, Laboranten und Röntgenfachkräfte. Da das Personal alle vier bis sechs Wochen ausgetauscht werden soll, werden insgesamt etwa 2000 Freiwillige für den Betrieb der Kliniken benötigt. Ein gutes Dutzend Experten des Robert-Koch-Institutes und des Hamburger Instituts für Tropenmedizin ist in der Region bereits seit einem halben Jahr im Einsatz.

    Auf einen Aufruf von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hin haben sich bisher 4500 Soldaten und Zivilisten für einen Hilfseinsatz in den Ebola-Ländern gemeldet. Die Bundeswehr soll unter anderem eine Luftbrücke einrichten, die vom Senegal aus die Menschen in den betroffenen Ländern mit Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Gütern versorgt. Eine erste Maschine der Bundeswehr hat von Köln aus bereits fünf Tonnen Hilfsgüter in die senegalesische Hauptstadt geflogen, darunter Handschuhe, Stiefel und Desinfektionsmittel. Vom oberbayerischen Penzing aus brachten zwei Flugzeuge Material nach Dakar, das zum Aufbau eines Umschlagplatzes für Hilfsflüge benötigt wird - von dort aus will die Bundeswehr auch die Hilfslieferungen aus anderen europäischen Ländern verteilen. Weitere 45 Tonnen schickt die Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica am Montag nach Liberia, unter anderem Schutzkleidung, Medikamente und eine größere Tranche an Infusionslösungen.

    Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist "bewegt und überwältigt"

    „Bewegt und überwältigt“ sei sie von der Resonanz auf ihren Aufruf, sagte Verteidigungsministerin von der Leyen. „Auf dieses Signal kann Deutschland stolz sein.“ Außenminister Frank-Walter Steinmeier räumte ein, Europäer und Amerikaner hätten das Ebola-Drama anfangs unterschätzt: „Wahrscheinlich ist der Vorwurf berechtigt, dass wir auf die Größenordnung der Epidemie nicht wirklich vorbereitet waren.“ "Kommentar, Politik

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