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EU-Kommissionspräsident: Kommentar: "Merkel lässt die Muskeln spielen"

EU-Kommissionspräsident

Kommentar: "Merkel lässt die Muskeln spielen"

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel sähe jeden anderen lieber auf dem Platz des Kommissionspräsidenten als Jean-Claude Juncker.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel sähe jeden anderen lieber auf dem Platz des Kommissionspräsidenten als Jean-Claude Juncker. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die Situation ist absurd. Der französische Präsident, ein Sozialist, macht sich für den Kandidaten der Konservativen stark – die deutsche Kanzlerin dagegen, zumindest dem Parteibuch nach eine Konservative, sähe jeden anderen lieber auf dem Platz des Kommissionspräsidenten als Jean-Claude Juncker. Deutlich wie nie zuvor hat Angela Merkel, die angeblich mächtigste Frau der Welt, Europa zu verstehen gegeben, was sie von den Muskelspielen des Parlamentes hält – nämlich nicht viel.

    Juncker-Nominierung: Angela Merkel hatte artig applaudiert

    Formal argumentiert sie korrekt. Die Nachfolge von José Manuel Barroso ist zunächst einmal Sache der Staats- und Regierungschefs. So wollen es die Verträge. Auf der anderen Seite aber hat auch Angela Merkel artig applaudiert, als die konservative Familie Juncker nominiert hat.

    Im Bemühen, die britischen Fliehkräfte zu stoppen und Europa zusammenzuhalten, fühlt sie sich daran nun nicht mehr gebunden. Ihr Glück ist es, dass es gegen Juncker plötzlich auch in anderen Staaten Vorbehalte gibt. Sonst stünde die Kanzlerin ziemlich einsam da – in einer informellen Koalition mit dem Briten David Cameron und dem Ungarn Viktor Orbán, den größten Bremsern in Europa.

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