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EU-Gesundheitskommissarin: Stella Kyriakides kündigt Schnellverfahren für Mutations-Impfstoff an

EU-Gesundheitskommissarin

Stella Kyriakides kündigt Schnellverfahren für Mutations-Impfstoff an

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    Stella Kyriakides, EU-Gesundheitskommissarin, während einer Pressekonferenz im EU-Hauptquatier.
    Stella Kyriakides, EU-Gesundheitskommissarin, während einer Pressekonferenz im EU-Hauptquatier. Foto: Yves Herman, Reuters Pool, AP, dpa

    EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat ein Schnellverfahren angekündigt, wenn zugelassene Corona-Impfstoffe an Virus-Mutationen angepasst werden müssen. „Wir haben nun entschieden, dass ein Impfstoff, der vom Hersteller auf der Basis des bisherigen Vakzins zur Bekämpfung neuer Mutationen nachgebessert wurde, nicht mehr den ganzen Zulassungsprozess durchlaufen muss“, sagte Kyriakides unserer Redaktion. „Es wird also schneller gehen, geeignete Impfstoffe verfügbar zu haben, ohne bei der Sicherheit Abstriche zu machen“, fügte sie hinzu.

    Kyriakides kündigte an, dass ungeachtet der unklaren Situation bei AstraZeneca der bis Ende September mindestens 700 Millionen Dosen für die doppelte Impfung zur Verfügung stünden, „was mehr als genug für 70 Prozent der EU-Bevölkerung ist“. Bis Ende Juni stünde mit 300 Millionen Dosen der bislang drei zugelassenen Impfstoffe für mehr als ein Drittel der EU-Bürger zur Verfügung. „Diese Zahl könnte sich sogar noch erhöhen, wenn der Impfstoff von Johnson&Johnson hinzukommt“, sagte die Gesundheitskommissarin.

    EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides: "Die europäische Impfstrategie ist ein Erfolg.“

    „Vor zehn Monaten hat niemand geglaubt, dass so schnell wirksame und sichere Impfstoffe entwickelt würden und für den Bürger zur Verfügung stehen“, sagte Kyriakides . „Es ist also falsch zu behaupten, dass wir nur Fehler gemacht hätten“, fügte sie hinzu. „Ohne die EU hätten die Bürger in allen 27 Mitgliedstaaten unabhängig von der Größe und der Wirtschaftskraft wahrscheinlich keinen Zugang zu Vakzinen bekomme. Die europäische Impfstrategie ist ein Erfolg.“

    Die EU will zudem die Zulassung von Medikamenten gegen Corona-Erkrankungen beschleunigen. „Parallel zum Impfstoff-Management treiben wir mit den Herstellern die Entwicklung von geeigneten Arzneimitteln voran“, sagte Kyriakides. „Ich kann Ihnen keinen genauen Zeitpunkt sagen, wann genügend zur Verfügung stehen. Aber das Thema hat eine hohe Priorität für uns.“

    Kyriakides hofft zudem auf baldige Klarheit darüber ob, auch Geimpfte das Virus weitergeben können. „Das ist eine der wichtigsten Fragen, die die Wissenschaftler schnellstmöglich beantworten müssen“, sagte die Gesundheitskommissarin. „Die Europäische Kommission und die Europäische Arzneimittel-Agentur warten wirklich jeden Tag darauf, dass uns die Forscher darauf eine verlässliche Antwort geben können.“ (AZ)

    Hier lesen Sie das ganze Interview: EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides: "Wir haben nicht nur Fehler gemacht."

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