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EU-Beitritt: Europa lässt Serbien warten

EU-Beitritt

Europa lässt Serbien warten

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    Brüssel Belgrad kann frühestens Ende dieser Woche mit der Kür zum offiziellen Beitrittskandidaten der EU rechnen. Entgegen ersten Ankündigungen des französischen Außenministers Alain Juppé („Die Sache ist gelaufen“) konnten die 27 Außenamtschefs der

    Bukarests Außenminister Cristian Diaconescu legt sich quer, weil er von Serbien eine Schutzgarantie für die Volksgruppe der Walachen (Vlachen) verlangt, eine rund 30000 Menschen umfassende Minderheit, die in

    Eine zeitliche Perspektive wird es nicht geben

    EU-Diplomaten zeigten sich gestern jedoch überzeugt, dass es spätestens Ende dieser Woche zu einer klaren Zusage gegenüber Serbien kommen werde. Erst vor wenigen Tagen hatten serbische und kosovarische Unterhändler die verlangten Garantien zur Verwaltung der gemeinsamen Gebiete beigelegt und damit die von der EU gestellten Bedingungen erfüllt.

    Dennoch dürfte Belgrad mit den Versprechungen aus Brüssel nicht wirklich zufrieden sein. Anders als sonst üblich werden die Staats- und Regierungschefs nämlich keine zeitliche Perspektive für eine Aufnahme des Landes geben. Man wolle erst einmal abwarten, ob Serbien die eingegangenen Zusicherungen auch erfüllt und das Verhältnis zu den Nachbarn normalisiert.

    Im Hintergrund geht es aber vor allem um den künftigen Status der Provinz Kosovo, die von Belgrad weiter als abtrünnig angesehen und auch nur von 22 der 27 EU-Mitgliedstaaten als selbstständig anerkannt wird. In der Kommission heißt es dazu, man wolle von den Staats- und Regierungschefs den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie bekommen, um dann zu prüfen, wie ein EU-Beitritt Serbiens und des

    Die Annäherung an die EU wird mit Geld honoriert

    Während Belgrad schon bei der nächsten Vorlage eines Fortschrittsberichtes im Herbst auf weitergehende Schritte bis hin zu offiziellen Beitrittsgesprächen hoffen kann, würde eine solche Studie die Perspektiven des Kosovo auf einige Jahre hinausschieben.

    Für beide Parteien ist die Anerkennung als offizieller Beitrittskandidat viel wert. Denn die Kommission unterstützt den Prozess der Heranführung an die EU aus einem eigenen Fonds mit opulenten Finanzmitteln, die beide Länder gut gebrauchen könnten.

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