Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

EM 2016: Warum die Aufregung über den EM-Privatjet von ARD und ZDF Unsinn ist

EM 2016

Warum die Aufregung über den EM-Privatjet von ARD und ZDF Unsinn ist

    • |
    Der Flughafen in Genf würde zumindest in der Nähe zum Trainingslager der deutschen Mannschaft in Évian liegen - ist nachts aber geschlossen und daher unbrauchbar für die Reporter.
    Der Flughafen in Genf würde zumindest in der Nähe zum Trainingslager der deutschen Mannschaft in Évian liegen - ist nachts aber geschlossen und daher unbrauchbar für die Reporter. Foto: Frank May/Archiv (dpa-Archiv)

    Die Fußball-EM hat ihren nächsten Skandal. Es geht nicht um gute Nachbarn, nicht um korrigierende Griffe in die Hose. Nein, diesmal ist es ernst: Das Team von ARD und ZDF fliegt per Privatjet zu den Deutschlandspielen! So ein Luxus!?

    Darüber berichtete zuerst die renommierte FAZ, andere sprangen bald auf den Zug – respektive Flieger – auf. Die Sender reagierten prompt: „Wir haben uns für diese Lösung entschieden, weil sie mit Abstand die wirtschaftlichste ist.“ Der Rückflug vom Nordirland-Spiel in Paris kostete 14000 Euro Gebührenzahlergeld, pro Mitarbeiter also 450 Euro. Allein eine Übernachtung in

    Skurrile Vorstellung, wie 31 ARD-Mitarbeiter nachts an der Bushaltestelle warten

    Warum dann aber gleich ein Privatjet? Ganz einfach. Die nächsten Flughäfen sind entweder nachts geschlossen (Genf) oder so klein, dass gar keine Linienflieger landen (Annecy). Man stelle sich ohnehin nur mal vor: „Hallo Air France, wir bräuchten bitte 31 Tickets für den Flug XY. Ach, an diesem Abend ist in der Stadt ein Fußballspiel? Sie haben keine Plätze frei?“ Dann muss der Kameramann wohl in Paris zurückbleiben.

    Wenn sich die Sender wirklich unangreifbar machen wollten, müssten ihre Teams vom Stadion aus per Linienbus und S-Bahn zum Flughafen reisen und am Zielflughafen in den Regionalbus umsteigen. Skurril die Vorstellung, wie 31 Reporter, Experten, Kabelträger und Kameraleute nachts an einer französischen Bushaltestelle auf den nächsten Bus warten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden