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Dresden: Ausschreitungen bei Pegida-Kundgebung - Plakat zeigt Merkel in Nazi-Uniform

Dresden

Ausschreitungen bei Pegida-Kundgebung - Plakat zeigt Merkel in Nazi-Uniform

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    Ein Pegida-Anhänger zeigt ein Plakat, auf dem Merkel in Nazi-Uniform zu sehen ist.
    Ein Pegida-Anhänger zeigt ein Plakat, auf dem Merkel in Nazi-Uniform zu sehen ist. Foto: Michael Kappeler (dpa)

    Nach den Demonstrationen von Anhängern und Gegnern des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses in Dresden ist die Nacht in der sächsischen Landeshauptstadt ruhig verlaufen. Es habe keine weiteren Auseinandersetzungen gegeben, hieß es von der Polizei am Dienstagmorgen.

    Am Abend hatte es vereinzelt Zusammenstöße zwischen gewaltbereiten Pegida-Anhängern und Linken gegeben. Ein Mann wurde auf dem Weg zur Pegida-Kundgebung angegriffen und schwer verletzt. Mehrfach wurden Polizisten gezielt angegriffen, auch mit Böllern von Pegida-Anhängern, wie ein dpa-Reporter berichtete. 1900 Polizisten waren am Montagabend im Einsatz.

    Drei Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Sie müssen sich laut Polizei wegen Körperverletzung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz verantworten. 

    Etwa gleich viel Pegida- und Gegensdemonstranten

    Zur Pegida-Kundgebung vor der Semperoper kamen nach Schätzung der Studentengruppe "Durchgezählt" zwischen 15.000 bis 20.000 Menschen. Sie waren den Angaben zufolge von 15.000 bis 19.000 Gegendemonstranten umgeben.

    Im Kurznachrichtendienst Twitter kursierten Videos, auf denen zu sehen ist, wie Böller gezündet werden. Wie der Sprecher bestätigte, waren zuvor Polizisten mehrfach gezielt angegriffen worden. Unter den Beamten habe es keine Verletzten gegeben.

    Plakat zeigt Merkel in Nazi-Uniform

    Pegida-Gründer Lutz Bachmann und rechtspopulistische Politiker aus europäischen Ländern machten in Redebeiträgen Stimmung gegen den Zuzug von Flüchtlingen.

    Die Pegida-Anhänger demonstrieren mit provokativen Plakaten. Eines zeigt Angela Merkel in Naziuniform - mit Eurozeichen statt Hakenkreuz.

    Trotz massiver Präsenz hatte die Polizei Mühe, die Pegida-Anhänger und Gegner getrennt zu halten. Schwer geschützte Beamte führten Pegida-Anhänger am Landtag entlang an der Elbe raus aus dem Zentrum. Wasserwerfer waren aufgefahren, kamen aber zunächst nicht zum Einsatz. 

    Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Dennoch hatte sie Probleme, Pegida-Anhänger und Gegner zu trennen.
    Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Dennoch hatte sie Probleme, Pegida-Anhänger und Gegner zu trennen. Foto: Michael Kappeler (dpa)

    Die sächsische Polizei war nach den Worten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf einen Großeinsatz vorbereitet. "Wir sind mit mehr als 1000 Beamten im Einsatz, wir haben die Hilfe von sechs Bundesländern und der Bundespolizei", sagte Ulbig. Man müsse mit mehr als 20 000 Menschen auf den Kundgebungen insgesamt rechnen. Ulbig zeigte sich erfreut über die vielen Gegendemonstranten. Die sächsische Staatsregierung hatte alle Demonstrationsteilnehmer zu Gewaltlosigkeit aufgerufen. Mehrere Mitglieder der Regierung beteiligten sich an den Gegenprotesten.

    Pegida-Anhänger und Gegner auch in München

    Auch in München demonstrierten Pegida-Anhänger und Gegner am Montagabend. Nach Angaben der Polizei gingen rund 600 Gegendemonstranten auf die Straße. Auf Pegida-Seite hätten sich rund 250 Teilnehmer versammelt, teilte ein Polizeisprecher weiter mit.

    Unter lauten Pfiffen der Gegendemonstranten zogen die Pegida-Anhänger auch zum Platz für die Opfer des Nationalsozialismus und legten dort einen Kranz nieder. Ein massives Polizeiaufgebot von rund 370 Beamten trennte beide Lager voneinander. AZ, dpa

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