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Die Grünen: Pädophilen-Vorwürfe: Göring-Eckardt spricht von "bedauerlichem Fehler"

Die Grünen

Pädophilen-Vorwürfe: Göring-Eckardt spricht von "bedauerlichem Fehler"

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    Es sei falsch gewesen, «solchen Debatten und Gruppen Raum zu geben», sagte Göring-Eckardt zur Pädophilie-Debatte in ihrer Partei.
    Es sei falsch gewesen, «solchen Debatten und Gruppen Raum zu geben», sagte Göring-Eckardt zur Pädophilie-Debatte in ihrer Partei. Foto: dpa

    Mit Blick auf die Aktivitäten von Pädophilen-Gruppen bei den Grünen in den 80er Jahren sagte  die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt der Welt am Sonntag: "Damals sind offenkundig Grenzen überschritten worden, die man nie hätte überschreiten dürfen."

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    Es sei falsch gewesen, "solchen Debatten und Gruppen Raum zu geben", sagte Göring-Eckardt. Das sei "ein Fehler, den wir bedauern". Es sei aber "nichts vertuscht oder relativiert" worden, sagte die Bundestagsvizepräsidentin. "Der Versuch der Päderasten, Einfluss auf grüne Politik zu nehmen, ist letztlich gescheitert."

    Die Grünen hätten das Thema sexueller Missbrauch von Kindern im Bundestag als erste mit einer großen Anfrage auf die Tagesordnung gesetzt. Am Freitag hatte Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke angekündigt, dass die Pädophilie-Vorwürfe von dem Göttinger Parteienforscher Franz Walter wissenschaftlich aufgearbeitet werden sollen. Das von Walter geleitete Institut für Demokratieforschung solle sich mit dem Einfluss von Pädophilen-Gruppen bei den Grünen beschäftigen.

    "Forderungen nach Straffreiheit von Sexualität von Erwachsenen mit Kindern und pädophilen Handlungen waren und sind inakzeptabel und falsch", erklärte Lemke. "Wir bedauern, dass es in den Anfangsjahren der grünen Partei Raum für diese Debatten und Forderungen gab."

    Dobrindt erhebt erneut schwere Vorwürfe

    "Es reicht nicht aus, wenn die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt nach langem Zögern nun verbal Fehler ihrer Partei im Umgang mit Pädophilen einräumt", erklärte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. Die neuen Spiegel-Recherchen zeigten, "dass das Ausmaß des Pädophilen-Skandals bei den Grünen  noch größer ist als bisher angenommen".

    Dobrindt bezog sich dabei auf einen Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins Spiegel, demzufolge ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Mann der letzte Koordinator der Grünen-Arbeitsgemeinschaft "Schule und Päderasten (BAG Schwup) war. Dieser sei auf Bundes- und Landesebene der Partei aktiv gewesen und sei mindestens sechsmal wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden.

    In der Pädophilie-Debatte geriet auch die "Humanistische Union" in die Kritik, in deren Beirat nach Angaben des Münchner Magazins Focus Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Grünen-Chefin Claudia Roth und Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sitzen. "Die HU hat kein kritisches Verhältnis zur Pädophilie", sagte der Soziologe Gerhard Amendt dem Focu".

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    Die HU räumte auf Anfrage ein, es habe in der Vergangenheit "die gelegentliche Verharmlosung der sexualisierten Gewalt gegen Kinder" gegeben. Die Sprecher von Künast und Roth erklärten, die HU lehne Pädophilie klar ab. Im Zuge der Pädophilie-Debatte ist auch Grünen-Parlamentsgeschäftsführer Volker Beck in die Kritik geraten.  In der Union wird ihm vorgeworfen, das Thema in dem Beitrag für ein Buch aus den 80er Jahren zu verharmlosen. Beck und die Grünen-Bundestagsfraktion haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem war kritisiert worden, dass die BAG SchwuP" Gelder aus Partei und Fraktion der Grünen erhalten habe. afp

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