Die Studie des Weltwirtschaftsforums wirkt zunächst erstaunlich. Dass Deutschland innovativer als jedes andere Land ist, passt nicht zur Verzagtheit der Republik und den Klagen, wir würden bei der Digitalisierung hinterherhinken. Bei solchen nationalen Selbstgeißelungen fehlt meist nicht der Hinweis, hierzulande gebe es ja keine Amazons, Googles oder Apples. SAP allein mache den deutschen Innovations-Kohl nicht fett. In diesem Klagelied wird jedoch ein Großteil der Realität ausgeblendet: Denn viele heimische Firmen sind enorm innovativ.
Deutsche Betriebe müssen findig sein
Das hat zwei wesentliche Gründe: Zum einen müssen die Betriebe findig sein, um am Hochlohnstandort Deutschland Produkte entwerfen und zum Teil erzeugen zu können, die weltweit konkurrenzfähig sind. Zum anderen werden diese Hightech-Waren nicht zuletzt in China freudig kopiert. Deswegen sind deutsche Firmen zu einem enormen Innovationstempo verdammt. Schnelligkeit ist eine ihrer zentralen Tugenden. Entsprechend groß ist der Druck auf die Mitarbeiter. Unsere enorme Leistungsfähigkeit fußt auf der dualen Ausbildung und exzellenten Unis wie der RWTH Aachen oder der TU München.