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Deutscher Ethikrat: Ethik-Expertin zu Organspende-Lösung: "Parlamentarier haben weise entschieden“

Deutscher Ethikrat

Ethik-Expertin zu Organspende-Lösung: "Parlamentarier haben weise entschieden“

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    Das Anatomische Modell eines Menschen, in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Bundestag stimmt ohne Fraktionsvorgaben 
    Das Anatomische Modell eines Menschen, in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Bundestag stimmt ohne Fraktionsvorgaben  Foto: Emily Wabitsch

    Wie können die Regeln geändert werden, damit mehr Menschen nach dem Tod Organe für Schwerkranke überlassen? Der Bundestag hat sich gegen die so genannte Widerspruchslösung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausgesprochen. Der wollte, dass jeder zum Organspender wird, der nicht bei Lebzeiten widerspricht. Den Abgeordneten ging das zu weit. Stattdessen sollen die Bürger durch Aufklärung und regelmäßige Hinweise dazu bewegt werden, sich für eine Organspende zu entscheiden.

    Ethik-Expertin Wiesemann: "Parlamentarier haben weise entschieden"

    Für die Ethik-Expertin Claudia Wiesemann ist das der richtige Weg. „Die Parlamentarier haben weise entschieden“, sagt Claudia Wiesemann, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, unserer Redaktion. „Die Widerspruchslösung wäre eine zu simple Lösung für eine menschlich herausfordernde Situation.“ Sie hätte die Erosion des Vertrauens in die Transplantationsmedizin vorangetrieben.

    Claudia Wiesemann, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates
    Claudia Wiesemann, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates Foto: Deutscher Ethikrat

    Die Entscheidungslösung nehme das Recht der Bürger auf Selbstbestimmung ernst. „Sie wird auch den Empfängern von Organen die wichtige Sicherheit vermitteln: Dieses Organ wurde mir freiwillig geschenkt“, sagt Wiesemann. Das Problem des Organmangels müsse ohnehin dort bekämpft werden, wo es entsteht: bei der bisher noch mangelhaften Melde- und Entnahmebereitschaft der Krankenhäuser.

    Lesen Sie dazu auch: Zu wenig Spender-Organe: Sind Schweineherzen die Lösung? (Plus+)

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