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Deutsche Schulen laut Studie immer besser

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Deutsche Schulen laut Studie immer besser

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    Deutsche Schulen laut Studie immer besser
    Deutsche Schulen laut Studie immer besser Foto: DPA

    Die besten Bildungsstandorte sind demnach wie in den Vorjahren Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Berlin steht nach der am Donnerstag vorgestellten Studie auf dem letzten Platz.

    Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) wertete die Ergebnisse als Beleg für Reformanstrengungen von Bund und Ländern, sieht jedoch noch Verbesserungsbedarf. Die SPD will mit einem "neuen Bildungsaufbruch" mehr Chancengerechtigkeit und eine Kostenbefreiung von der Kita bis zur Hochschule durchsetzen.

    Laut der Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben alle Bundesländer zusammengenommen im Vergleich zum "Bildungsmonitor 2004" in der Bewertungsskala um 16 Punkte auf 65,4 Punkte zugelegt. Als "besonders beeindruckend" bewertet die Studie im Auftrag der arbeitgeberfinanzierten Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, dass sich die Quote der Studienberechtigten von 38 Prozent im Jahr 2002 auf über 44 Prozent im Jahr 2007 erhöht hat. Deutliche Verbesserungen gebe es auch beim Fremdsprachenunterricht und bei den Bemühungen um weniger Schulabbrecher. Ein großes Manko stellt aber auch diese Studie fest: Die familiäre Herkunft eines Kindes hat großen Einfluss auf seinen Bildungserfolg.

    SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sagte in Kiel bei der Präsentation eines neuen Grundsatzpapiers: "Gute Bildung ist teuer, aber schlechte ist noch teurer. Und deswegen stehen wir für Gebührenfreiheit vom Kindergarten bis zur Universität." In dem Papier heißt es: "Der Zugang zu Bildung muss für alle offen stehen, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft." Die Bildungs- Offensive soll ein Schwerpunk im SPD-Bundestagswahlkampf werden.

    CDU-Vize Schavan wies Steinmeiers Pläne für kostenlose Bildung als unseriös zurück. "Wer so prominent die bildungspolitische Debatte als reine Gebührendebatte führt, erweckt den Eindruck, dass Bildung nichts kosten darf", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nach Auffassung von ver.di-Chef Frank Bsirske ist der SPD-Bildungsplan unterfinanziert. Der vorgeschlagene Bildungs-Solidarbeitrag reiche mit einem möglichen Volumen von 10 Milliarden Euro nicht aus, sagte er in Frankfurt. Benötigt würden rund 60 Milliarden Euro.

    Der "Bildungsmonitor" vergleicht die Bildungssysteme der Bundesländer den Angaben zufolge anhand von über 100 Kriterien, darunter Klassengröße, Zahl der Bildungsabschlüsse von Schülern und Studenten, Bildungsausgaben und Studiendauer. Der Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Gerhard F. Braun, sagte, die Fortschritte seien erfreulich, aber es müsse mehr für die Naturwissenschaften getan werden.

    Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hält mehr Mitsprache des Bundes bei Bildungsfragen für notwendig. Eltern würden sich zu Recht darüber beschweren, dass ein Umzug von einem Bundesland in ein anderes für ein Schulkind schwerer ist als ein Umzug ins Ausland, sagte sie in Dresden. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir warf der SPD in dieser Frage Unglaubwürdigkeit vor und forderte in einer Mitteilung, "die Bildungsblockaden aufzubrechen und mehr soziale Durchlässigkeit zu schaffen".

    Der Sozialverband Deutschland (SoVD) forderte die Bundesländer unterdessen auf, mehr für den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern zu tun. Seit dem Inkrafttreten einer entsprechenden UN-Konvention in Deutschland im März habe es keine großen Fortschritte gegeben, teilte der Verband in Berlin mit.

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