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Deutsche Luftfahrt: Rätselhaft: Fluglotsen verlieren Flugzeug-Daten vom Radar

Deutsche Luftfahrt

Rätselhaft: Fluglotsen verlieren Flugzeug-Daten vom Radar

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    Für Lotsen der Deutschen Flugsicherung ein Rätsel. Plötzlich waren die Passagierjets vom Radar verschwunden. Archivbild
    Für Lotsen der Deutschen Flugsicherung ein Rätsel. Plötzlich waren die Passagierjets vom Radar verschwunden. Archivbild Foto: Carmen Jaspersen, dpa

    Gleich an zwei Tagen in diesem Monat sind die Informationen zu dutzenden Flugzeugen in Deutschland und Österreich von den Radarschirmen der Flugsicherung verschwunden. Für 20 beziehungsweise 25 Minuten fehlten am 5. und 10. Juni Daten wie die Flugnummer auf den Monitoren, um zwischendurch kurz wieder aufzutauchen. Die Ursache ist für die Experten noch immer ein Rätsel, mehr als die Störung durch eine externe Quelle ist bei der

    "Die Radarschirme waren dunkel"

    Darauf will sich die Sprecherin der Deutschen Flugsicherung, Kristina Kelek, im Gespräch mit unserer Zeitung allerdings nicht einlassen. Sie sagt nur: „Wir können derzeit nichts ausschließen.“ Ihre Kollegen untersuchten weiter alle Möglichkeiten, doch bevor es keine genauen Hinweise gebe, könne sie auf keine Theorien näher eingehen. Auch ist ihr wichtig: „Die Radarschirme waren nicht dunkel.“ Auch wenn es noch keinen Vorfall dieser Art gegeben habe, sei die Sicherheit im Luftraum nicht beeinträchtigt gewesen, da die Fluglotsen auch per Funk Kontakt zu den Maschinen hatten.

    Konkreter wird die Nato selbst. Auf die Anfrage unserer Zeitung antwortet das Verteidigungsbündnis, dass es im fraglichen Zeitraum tatsächlich Übungen gegeben habe – bei denen auch das Stören von Radarsignalen trainiert wurde. Allerdings wurde das Training demnach im ungarischen sowie später im italienischen Luftraum absolviert und das Unterbrechen der Signale auch nicht am 5. Juni geübt.

    Daten der Transponder waren gestört

    Oberstleutnant Jay Janzen vom Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa betont: „Nach unseren Erkenntnissen hat die Nato keine Störung der zivilen Luftverkehrskontrolle verursacht.“ Übungen würden mit zivilen Behörden koordiniert, nur spezielle Frequenzen benutzt und die verwendete Trainingstechnik könne keine reellen Systeme stören. Zudem seien die Awacs-Flugzeuge, die den Luftraum im Nato-Gebiet überwachen, nicht zur Störung von Signalen fähig. Das Militär arbeite jetzt bei den Untersuchungen mit den europäischen Behörden zusammen. Die militärische Flugsicherung in Deutschland war nach Angaben der Bundeswehr übrigens nicht betroffen.

    Die Probleme bei den zivilen Systemen traten in einigen Sektoren auf, die von München und Karlsruhe aus betreut werden, erklärt Kristina Kelek von der Flugsicherung. In Berichten diverser Medien ist auch die Rede von Problemen in Tschechien und der Slowakei. Die Daten der Transponder, die etwa das Rufzeichen einer Maschine oder die Höhe mitteilen, waren gestört. Wie in Deutschland war auch in Österreich die Sicherheit nicht gefährdet, betont die dortige Flugsicherung Austro Control. Zusätzliche Lotsen waren im Dienst und die Abstände zwischen den Maschinen wurden vorsichtshalber vergrößert. (mit dpa)

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